Noch kann sich die Polizei keinen Reim auf den Fund bei Freudenberg (Main-Tauber-Kreis) machen: Kinder haben beim Spielen im Uferbereich eines Biotops fünf tote Waschbären entdeckt. Laut Polizei lagen die toten Tiere im Wasser sowie im Uferbereich, aber auch in einer Hecke. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Die Tierschutzorganisation PETA hat unterdessen eine Belohnung ausgesetzt.
Tote Waschbären entsorgt: Ermittlungen der Polizei laufen
Die Polizei geht davon aus, dass jemand die Kadaver gezielt an dem Gewässer entsorgt hat. Auffällig dabei: Keines der Tiere wies Spuren von Gewalt, wie etwa Schussverletzungen, oder Hinweise auf eine Vergiftung auf. Eine unmittelbare Seuchengefahr besteht laut ersten Einschätzungen ebenfalls nicht.
Die Tiere, die vorwiegend in der Dämmerung und nachts aktiv sind, starben vermutlich nicht auf natürliche Weise an dieser Stelle. Die Polizei ermittelt wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz. Sie bittet Zeugen, sich zu melden.
Vor allem die Westpfalz betroffen Waschbären sind nicht süß - sie sind ein Problem
Waschbären haben bei uns keine natürlichen Feinde, sie vermehren sich stark und gelten als invasive Art. Deshalb werden sie immer mehr zum Problem, auch bei uns in Rheinland-Pfalz.
Population verdoppelt: Bürger über Waschbären verärgert
Im Main-Tauber-Kreis hat sich die Zahl der Waschbären in den vergangenen drei Jahren übrigens fast verdoppelt. Im derzeitigen Ausmaß seien sie zu einem Problem geworden, berichtete die Jagdbehörde in Tauberbischofsheim (Main-Tauber-Kreis) im vergangenen Jahr. Viele Bürgerinnen und Bürger hätten sich vermehrt an die Stadtjäger vor Ort gewendet und um Hilfe gebeten.
Ob der aktuelle Fall mit dem starken Anstieg der Population zu tun hat, müssen nun die Ermittlungen zeigen.
Einfache Maßnahmen können die Situation verbessern Immer mehr Waschbären im Main-Tauber-Kreis sorgen für Ärger
Im Main-Tauber-Kreis hat sich die Zahl der Waschbären in den vergangenen drei Jahren fast verdoppelt. In dem derzeitigen Ausmaß sind sie nun zu einem Problem geworden.
Tote Waschbären: PETA setzt Belohnung aus
Unterdessen meldet sich auch PETA zu Wort und schlägt Alarm. Um den Fall aufzuklären, setzt die Tierrechtsorganisation eine Belohnung in Höhe von 1.000 Euro aus. Die Täter müssten konsequent bestraft werden, erklärt Peter Höffken, Fachreferent bei PETA.
Wer wehrlose Tiere quält, schreckt womöglich auch vor Gewalt gegen Menschen nicht zurück.
PETA warnt in ihrer Mitteilung aber vor allem auch vor einer gefährlichen Stimmungsmache gegen die Tiere. "Die Stigmatisierung als 'invasiv' sollte eine aufgeklärte Gesellschaft hinter sich lassen", so Höffken weiter.
Er fordert außerdem die Obduzierung der Tiere. Denn oft würden sie in Lebendfallen gelockt und anschließend ertränkt. Es gebe aber keinen "wildbiologischen Grund", diese Tierart zu bejagen.