Dienstwaffe verwendet

Obduktion bestätigt Verdacht: Polizist erschoss in Lahr Ex-Frau und sich selbst

Stand

Von Autor/in Christine Veenstra

In Lahr erschießt ein Polizist erst seine Ex-Partnerin, dann sich selbst mit seiner Dienstwaffe. Das Obduktionsergebnis bestätigt jetzt den Verdacht der Polizei.

Nachdem vergangenen Woche Mittwoch (15.5.) ein Polizist in Lahr (Ortenaukreis) zuerst seine Ex-Frau und dann sich selbst erschossen haben soll, liegt jetzt das Obduktionsergebnis vor. Demnach hat sich laut Polizei der Verdacht bestätigt, dass das getrennt lebende Ehepaar durch Schüsse aus der Dienstwaffe des Polizisten ums Leben kamen. Auch der mutmaßliche Tathergang, also, dass der 30 Jahre alte Polizist zuerst seine Ex-Partnerin mit seiner Dienstwaffe erschoss und dann sich selbst, habe durch die genaueren Untersuchungen bestätigt werden können, teilte die Polizei am Dienstag mit. Anhaltspunkte für die Beteiligung eines Dritten gebe es nicht.

So berichtete SWR Aktuell am 15.5.2025:

Nachbarn hörten Knallgeräusche

Das getrennt lebende Ehepaar war wohl im Verlauf des Mittwochs in Streit geraten. Darauf deuten laut Polizei Angaben von Zeugen hin. Vermutlich ging es um die persönliche Beziehung der beiden.

Gegen 18:45 Uhr hatten Nachbarn Alarm geschlagen. Sie fürchteten wohl, dass sich in der betreffenden Wohnung etwas Schlimmes ereignet haben könnte. Mehrere Knallgeräusche waren zu hören gewesen. Der Polizist und die 37-jährige Frau waren nicht mehr erreichbar.

Pistole bei der Leiche sichergestellt

Beim Betreten der Wohnung fanden die alarmierten Polizeikräfte die Frau und ihren Ex-Partner leblos vor. In unmittelbarer Nähe des Mannes wurde eine Pistole sichergestellt - die Dienstwaffe des Mannes. Der genaue Tatablauf wird weiter ermittelt. Der Mann war Polizeibeamter, der im Polizeipräsidium Freiburg seinen Dienst verrichtete.

Keine Fälle von häuslicher Gewalt bekannt

Zu den Familienverhältnissen der beiden machte die Polizei keine Angaben. Frühere Vorfälle, beispielsweise von häuslicher Gewalt, seien nicht bekannt. In der Wohnung in dem Mehrfamilienhaus seien bei dem Vorfall am Mittwochabend nur die beiden Leichen entdeckt worden. Andere Menschen seien nicht dort gewesen. Auch das Obduktionsergebnis findet keine Anhaltspunkte für die Beteiligung eines Dritten.

Ob es sich beim Tatort um die Wohnung des Mannes oder der Frau oder einer anderen Person handelte, ist nicht bekannt. Der Polizist hatte seine Dienstwaffe dort aber unter Umständen unerlaubt bei sich. Laut einem Sprecher des Polizeipräsidiums Offenburg, dürfen Polizisten ihre Dienstwaffen mit nach Hause nehmen, müssen sie dort aber in einem Schrank oder Tresor getrennt von der Munition einschließen.

Im Falle des toten Polizisten und seiner getöteten Ex-Partnerin geht die Polizei einerseits von einem Suizid des 30-jährigen Mannes aus. Andererseits wird aber wegen eines Tötungsdelikts weiter ermittelt. Die Polizei nimmt bisher an, dass der Mann seine ehemalige Lebensgefährtin mit seiner Dienstwaffe erschossen hat. Wenn Männer ihre Partnerinnen töten, weil sie Frauen sind, wird bei solchen Taten der Begriff Femizid verwendet. Frauen, die Gewalt erlebt haben oder erleben, können sich unter anderem beim Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" melden, unter der Nummer: 116 016.

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