Stellenanzeigen an Kirchentüren

Maria 2.0: Aktivistinnen suchen Nachfolgerin für Bischof Fürst

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Mit 75 Jahren ist Gebhard Fürst, Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart, von seinem Amt zurückgetreten. Die Initiative Maria 2.0 reagiert mit einer ungewöhnlichen Stellenanzeige.

Nach 23 Jahren an der Spitze des Bistums Rottenburg-Stuttgart ist Bischof Gebhard Fürst in den Ruhestand verabschiedet worden. Aktuell ist der Bischofsstuhl unbesetzt. Doch es gibt schon Ideen für einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin.

Die katholische Interessengemeinschaft Maria 2.0 reagiert mit einer "Stellenanzeige". Darin heißt es: "Wir - die Diözesangruppe Maria 2.0 Rottenburg-Stuttgart - suchen eine neue Bischöfin/einen neuen Bischof (w/m/d)." Auf diese Weise wehrt sich Maria 2.0 "gegen die fehlende Gleichberechtigung von Frauen bei der Ämterbesetzung und bietet Unterstützung bei der Kandidat*innensuche an", wie die Initiative schreibt. Weiter heißt es in der Bewerbung:

Bitte senden Sie Ihre Bewerbung - mit Nachweis Ihres aktiven Engagements für Reformen - an den Vatikan. Weibliche Bewerberinnen werden bei gleicher Qualifikation bevorzugt.

Domkapitel und Papst entscheiden über neuen Bischof

Wer neuer Bischof der Diözese wird, werde ausschließlich von Klerikern (Domkapitel und Papst) entschieden, beklagt Maria 2.0. Laiinnen würden nicht beteiligt. In ihrer "Stellenanzeige" formuliert die Initiative auch, was sie "von einer künftigen Bischöfin/einem künftigen Bischof" erwarte. Nämlich "lückenlose Aufklärung der Missbrauchsfälle, damit die Kirche wieder an Glaubwürdigkeit gewinnt. Der Einsatz gegen Diskriminierung jeglicher Art sollte selbstverständlich sein, die Kirche sollte allen Menschen gleiche Rechte garantieren (u.a.LGBTIQ) und ihre Würde achten. Der Bischof sollte sich einsetzen für strukturelle Reformen, offen sein für Dialog und demokratische Prozesse," erklärt Maria 2.0.

Wichtiger als die Orientierung an Kirchengesetzen und Traditionen sei ihr die Orientierung am eigenen Gewissen und an der Botschaft Jesu, so die Initiative Maria 2.0 weiter.

Bischof Gebhard Fürst in den Ruhestand verabschiedet

Bischof Gebhard Fürst hat aus Altersgründen - wie vom Kirchenrecht vorgeschrieben - gegenüber dem Papst seinen Amtsverzicht angeboten, den Franziskus auch annahm. Am Samstag feierte Fürst seinen 75. Geburtstag und wurde zugleich in den Ruhestand verabschiedet. Nun geht es um die Nachfolge.

Rottenburg

Festakt, Pontifikalamt und Zapfenstreich Diözese Rottenburg-Stuttgart: Fest zum Abschied von Bischof Gebhard Fürst

Bischof Gebhard Fürst feierte seinen 75. Geburtstag und hat Papst Franziskus um Entlassung in den Ruhestand gebeten. Zum Abschied gab es ein Festprogramm in Rottenburg.

Reformierung der Kirche gefordert

Die Maria 2.0-Bewegung ist aus einer Initiative von katholischen Frauen aus Münster 2019 entstanden und hat sich schnell in Deutschland ausgebreitet. "Nicht eine Spaltung ist das Ziel, sondern eine dringend notwendige Reformierung unserer Kirche in Bezug auf Ämter und Strukturen. Wir fordern die Einbindung der Basis in Entscheidungsprozesse innerhalb der katholischen Kirche", so die Initiative. Maria 2.0 trete ein für die Gleichberechtigung von Frauen und den Zugang zu allen Ämtern entsprechend der Qualifikation und nicht des Geschlechts. Männer und Frauen sollten gleichberechtigt Verantwortung übernehmen, so die Forderung.

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