Auslöser auch US-Zollpolitik

Erheblicher Gewinneinbruch bei Mercedes-Benz

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Mercedes-Benz hat im ersten Quartal des Jahres einen Absatzeinbruch verzeichnet, Auslöser sind auch ein Absatzrückgang in China und die unklare US-Zollpolitik.

Der Autohersteller Mercedes-Benz hat im ersten Quartal des Jahres 2025 einen Gewinneinbruch verzeichnet. Auslöser sind unter anderem ein Absatzrückgang in China und die unklare Zollpolitik der USA. Wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte, sackte der Betriebsgewinn von Januar bis März um gut 40 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro ab. In einer ersten Reaktion auf die Verkündung knickt die Aktie des Unternehmens ein. Der derzeitige Aktienkurs liegt am Mittwochvormittag bei 53,31 Euro. Im Vergleich zum Vortrag hat das Unternehmen damit ein Minus von 1,17 Euro (2,14 Prozent) eingefahren. 

Geschäftsentwicklung für Mercedes nicht vorhersehbar

Der Automobilhersteller mit Hauptsitz in Stuttgart sprach dennoch von einem soliden Ergebnis in einem dynamischen Marktumfeld. Laut Mercedes kann die Gewinnentwicklung des Unternehmens aufgrund der ständigen Änderung der US-Zollpolitik für das restliche Jahr nicht verlässlich vorhergesagt werden. Das Unternehmen erwartet jedoch erhebliche Auswirkungen der geltenden US-Einfuhrzölle auf den Jahresgewinn.

Trotz Zöllen: Mercedes will in Amerika "weiter wachsen"

Nach Angaben des Mercedes-Chefs Ola Källenius arbeitet das Unternehmen an wirksamen Gegenmaßnahmen. Möglich sei eine Preiserhöhung, diese könne sich aber auch negativ auf die Nachfrage auswirken. Laut dem Mercedes-Chef laufen derzeit Gespräche mit den Verantwortlichen in den USA. Man wolle in Amerika wachsen: "Wir haben Pläne, in den kommenden Jahren unseren Fußabdruck dort auszuweiten", so Källenius. Details wolle er aber noch nicht nennen.

Unsicherheit durch Trumps Zollpolitik

Vor wenigen Wochen hatte US-Präsident Donald Trump neue Zölle auf Produkte aus dem Ausland erhoben. In der Nacht auf Mittwoch hat Trump nun ein Dekret zur Abmilderung der Zölle für Autobauer unterzeichnet. Die neue Anordnung sieht vor, dass Automobilhersteller nicht mehrfach durch Zölle für Autos und Materialien wie Stahl belastet werden. Für sie gilt künftig nur noch ein Zolltarif: entweder 25 Prozent Aufschlag für im Ausland gebaute Autos oder 25 Prozent Zoll auf Stahl oder Aluminium. Die Regelung solle auch für ausländische Autobauer in den USA gelten. Als Beispiel nannte er unter anderem das Mercedes-Benz-Werk im Bundesstaat Alabama.

In den USA sind Erweiterungen geplant

Mercedes produziert in den USA an zwei Standorten: In Vance im Tuscaloosa County im Bundesstaat Alabama werden SUV hergestellt. In Charleston im Bundesstaat South Carolina fertigen rund 1.700 Mitarbeiter den Sprinter und seit 2024 auch den eSprinter für den nordamerikanischen Markt. Mercedes-Chef Ola Källenius sagte heute, man spreche mit der US-Administration über Erweiterungspläne. Allerdings betonte Källenius auch, dass eine Erweiterung nicht von heute auf Morgen gehe. Es würde, Jahre dauern.

Langfristig hat das vermutlich auch Folgen für die Beschäftigung in Deutschland, meint SWR-Wirtschaftsredakteurin Geli Hensolt. Bei Mercedes laufe grade schon ein Abfindungsprogramm. Das wird möglicherweise durch die Folgen von Trumps Zollandrohungen noch beschleunigt.

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