Alle Augen waren am Dienstag auf den Bundestag in Berlin gerichtet: Erst im zweiten Anlauf konnte Friedrich Merz (CDU) die Kanzlerwahl für sich entscheiden. Mit einigen Stunden Verzögerung folgten dann die Vereidigungen des neuen Bundeskanzlers und den Ministerinnen und Ministern.
Darunter war auch Nina Warken (CDU) aus Tauberbischofsheim (Main-Tauber-Kreis). Sie ist jetzt die neue Bundesgesundheitsministerin. Ihre Familie aus ihrer Heimatstadt Tauberbischofsheim war am Dienstag auch in Berlin. "Ein spannender Tag", sagte sie im Vorfeld dem SWR.
Nina Warken übernimmt Gesundheitsministerium: Respekt vor neuer Aufgabe
Die 45-jährige CDU-Politikerin aus dem Wahlkreis Odenwald-Tauber übernimmt das Amt von Karl Lauterbach (SPD) und betritt damit ein neues politisches Feld. Doch trotz ihrer fehlenden Spezialisierung im Bereich Gesundheit geht Warken mit Selbstbewusstsein ins neue Amt. Im SWR-Interview bezeichnete sie sich selbst als "Generalistin". Sie sei bodenständig, lösungsorientiert und dialogbereit, sagte sie.
"Es ist ein sehr spannender Tag, ein sehr aufregender Tag, natürlich etwas ganz Besonderes, und ich freue mich", hatte Warken kurz vor der geplanten Vereidigung gesagt. Sie gab sich dabei selbstbewusst, habe aber Respekt vor der neuen Aufgabe: "Ein bisschen Nervosität ist schon auch da. Ich möchte das sehr dialogorientiert angehen, alles dann zu seiner Zeit."
Warken will sich Zeit für den Einstieg nehmen und setzt auf offene Kommunikation. "Ich kann nicht jeden Gesprächswunsch direkt erfüllen", sagte sie. Dennoch versuche sie, auch "auf Augenhöhe gut zu kommunizieren".
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Neue Bundesgesundheitsministerin vor vielen Herausforderungen
In ersten Gesprächen mit ihrem Amtsvorgänger Karl Lauterbach habe sie bereits eine konstruktive Basis gespürt: "Es war ein sehr angenehmes Treffen. Ich glaube, es ist gut, wenn man das politische Geschäft kennt und weiß, wie man Menschen zusammenbringt und Mehrheiten schafft."
Warken muss das Bundesgesundheitsministerium in einer Zeit führen, in der die Herausforderungen nicht kleiner geworden sind: von der Reform der Pflege über die Digitalisierung des Gesundheitswesens bis hin zur langfristigen Finanzierung des Systems.