Das Bundesinnenministerium hat das "Königreich Deutschland", eine der bekanntesten "Reichsbürger"-Vereinigungen, verboten. Am Dienstagmorgen hatten Ermittler deshalb Gebäude in mehreren Bundesländern im Visier – auch in Baden Württemberg. In Mainhardt (Kreis Schwäbisch Hall) wurde das Wohnhaus eines mutmaßlichen sogenannten "Reichsbürgers" betreten, um es zu durchsuchen. Die Durchsuchung wurde sofort abgebrochen, nachdem die richtige Person nicht angetroffen wurde, sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums am Nachmittag dem SWR auf Anfrage. Die Bewohner hätten glaubhaft versichert, dass er nicht mehr dort wohnt, er sei unbekannt verzogen. Nach SWR-Informationen soll er sich aber ab und zu in Mainhardt aufhalten. Zuerst hatte die Südwestpresse (SWP) berichtet.
"Reichsbürger"-Razzia in Mainhardt: Spezialkräfte der Polizei durchsuchen Haus
Mehrere schwarze Autos und Einsatzkräfte der Polizei waren dennoch in den frühen Morgenstunden vor Ort in Bubenorbis. Sie betraten das Haus des von ihnen dort vermuteten mutmaßlichen "Reichsbürgers", das bestätigte auch das Polizeipräsidium Aalen dem SWR. Trotzdem brachte die Aktion nicht den erhofften Erfolg und musste schnell abgebrochen werden.
Nachbarinnen und Nachbarn berichteten dem SWR-Reporter vor Ort, dass die Beamtinnen und Beamten bereits seit den frühen Morgenstunden dort gewesen sind. "Krach" habe man gehört und "Autotüren, die auf- und zugingen". Bereits am Abend zuvor soll ein Hubschrauber in der Luft gesichtet worden sein.
Die Aktion ist Teil einer Durchsuchung von insgesamt 14 Objekten in sieben Bundesländern gewesen. Schwerpunkt war die Reichsbürgerszene in Dresden (Sachsen).
Reichsbürgerszene: Selbsternannter König Peter F. in Haft
In der Gemeinde Halsbrücke (ebenfalls Sachsen) wurde der selbsternannte "König von Deutschland" festgenommen. Er war im September 2024 wegen Körperverletzung zu einer achtmonatigen Haftstrafe verurteilt worden. Er legte Revision gegen das Urteil ein, doch diese blieb erfolglos. Der offene Haftbefehl wurde nun vollstreckt.
Außer in Sachsen und Baden-Württemberg gab es auch Durchsuchungen in Sachsen-Anhalt, Thüringen, Niedersachsen und Brandenburg.