Nach neuer Einstufung durch Verfassungsschutz

Demonstrationen für AfD-Verbot auch in Baden-Württemberg

Stand

Unter dem Motto "AfD-Verbot jetzt" riefen am Sonntag Initiativen bundesweit zu Kundgebungen auf. Auch in BW gingen Hunderte Menschen auf die Straße.

In mehreren Städten in Baden-Württemberg gab es am Sonntag Kundgebungen gegen rechte Hetze und für ein Verbot der AfD. Menschen versammelten sich unter anderem in Stuttgart, Freiburg, Freudenstadt und Heidelberg.

Zu dem bundesweiten Aktionstag in 60 Städten hatten das Netzwerk "Zusammen gegen Rechts" sowie die Initiative "Menschenwürde verteidigen - AfD-Verbot jetzt" aufgerufen. Die Demonstrierenden forderten die Bundesregierung dazu auf, umgehend ein Verbotsverfahren gegen die AfD auf den Weg zu bringen.

Das Bundesamt für Verfassungsschutz hatte die Bundes-AfD Anfang Mai als "gesichert rechtsextremistisch" eingestuft. Die AfD setzt sich dagegen nun juristisch zur Wehr. Bis zur Gerichtsentscheidung hat die Behörde die Einstufung ausgesetzt. Bereits seit 2021 gilt die Partei als rechtsextremer Verdachtsfall. Der baden-württembergische Landesverband wird seit 2022 als rechtsextremer Verdachtsfall eingestuft.

Stuttgart und Freiburg: Hunderte Demonstranten forderten AfD-Verbot

In Stuttgart demonstrierte ein breites Bündnis auf dem Börsenplatz. Der Polizei zufolge verlief die Kundgebung friedlich. Angemeldet war die Veranstaltung für 500 Teilnehmende. Einem Polizeisprecher zufolge wurde diese Zahl nicht erreicht. Der Sprecher machte keine Angaben dazu, wie viele Menschen kamen. Die Polizei sprach lediglich von wenigen hundert.

Demonstration am 11. Mai 2025 in Freiburg für ein Verbot der AfD
In Freiburg kamen laut Polizeiangaben etwa 1.200 Menschen zusammen, um vor dem Theater am Platz der Alten Synagoge für ein Verbot der AfD zu demonstrieren.

In Freiburg versammelten sich nach Polizeiinformationen etwa 1.200 Menschen auf dem Platz der Alten Synagoge. Die Veranstalter sprachen von 2.000 Teilnehmenden. Damit folgten auch dort deutlich weniger als die erwarteten 5.000 Menschen dem Aufruf von Parteien und ihren Jugendorganisationen, Gewerkschaften und zivilgesellschaftlichen Bündnissen wie etwa den "Omas gegen Rechts". Bereits am vergangenen Wochenende waren dort etwa 900 Menschen für ein AfD-Verbot auf die Straße gegangen.

SWR Reporterin Elisabeth Marx hat sich in Freiburg unter den Demonstrierenden umgehört:

Die Veranstaltung in Freiburg begann mit einer Schweigeminute für die am 9. Mai verstorbene Holocaust-Überlebende Margot Friedländer. Sie habe sich ebenfalls stets gegen Faschismus engagiert, hieß es.

Eine Demokratie müsse sich wehren können

In Heidelberg zählte die Polizei etwa 450 Teilnehmende. Unter dem Motto "Sowas gehört doch verboten!" gab es zunächst eine Kundgebung auf dem Heidelberger Marktplatz, anschließend eine Demonstration gegen Rechtsextremismus und für die Einleitung eines AfD-Verbotsverfahrens.

Aufgerufen dazu hatten das Bündnis "Kein Schritt nach rechts" und das Queerfeministische Kollektiv Heidelberg. Die Verfestigung rechtsextremen Gedankenguts habe schwere Auswirkungen auf den Alltag vieler Menschen in diesem Land, auch in Heidelberg, so die Veranstalter. Eine Demokratie müsse unterschiedliche Meinungen aushalten, aber sich auch wehren können.

In Heidelberg demonstrierten Menschen am Sonntag gegen rechte Hetze und für ein Verbot der AfD.
Auch in Heidelberg demonstrierten Menschen am Sonntag gegen rechte Hetze und für ein Verbot der AfD.

In Freudenstadt kamen zwischen 70 und 80 Menschen zusammen, es kam zu keinen besonderen Vorkommnissen.

Baden-Württemberg

Neue Einstufung durch Verfassungsschutz AfD als "rechtsextremistisch" eingestuft: Warum einige BW-Politiker jetzt ein Parteiverbot fordern

Der Verfassungsschutz stuft die AfD neuerdings als "gesichert rechtsextremistisch" ein. Politiker aus BW begrüßen die Entscheidung - von der AfD kommt scharfe Kritik.

Verfassungsschutz ändert Einschätzung Was bedeutet die neue Einstufung der AfD als "rechtsextremistisch" - und was sind die Folgen?

Die Bundes-AfD ist nach Einschätzung des Verfassungsschutzes "gesichert rechtsextremistisch". Was heißt das für die Partei - im Bund und Land? Und kommt nun ein Verbotsverfahren?

Stand
Autor/in
SWR

Reportagen, Shorts und Erklärvideos SWR Aktuell nun mit eigenem YouTube-Kanal am Start

Ab sofort ist SWR Aktuell auch bei YouTube mit einem eigenen Kanal zu finden. Damit ist die Nachrichtenmarke des SWR künftig neben Instagram und Facebook auch auf der wichtigsten Nachrichtenplattform präsent. 

Südwesten

Aktuell, regional, multimedial Die SWR Aktuell-App - Nachrichten auf Handy und Tablet

Die SWR Aktuell-App bringt aktuelle und regionale Nachrichten aus dem Südwesten aufs Smartphone und Tablet. Alle Details zur App und die Links zum Download gibt es hier.

Baden-Württemberg

Die wichtigsten News direkt aufs Handy SWR Aktuell Baden-Württemberg ist jetzt auch auf WhatsApp

Der WhatsApp-Kanal von SWR Aktuell bietet die wichtigsten Nachrichten aus Baden-Württemberg, kompakt und abwechslungsreich. So funktioniert er - und so können Sie ihn abonnieren.

Baden-Württemberg

SWR Aktuell - der Morgen in Baden-Württemberg Jetzt abonnieren: Newsletter mit BW-Nachrichten am Morgen!

Sie wollen morgens auf dem neuesten Stand sein? Dann abonnieren Sie "SWR Aktuell - der Morgen in BW". Die News aus Ihrem Bundesland ganz bequem in Ihrem Mailpostfach.