Rheinland-Pfalz Vierjähriges Kind in Wittlich möglicherweise an Meningokokken verstorben
Ein vierjähriges Kind ist gestern in Wittlich höchstwahrscheinlich an einer Meningokokken-Infektion verstorben. Das Kind hatte einige Tage zuvor noch eine Kita besucht.
Die Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich bestätigte dem SWR einen Bericht des "Trierischen Volksfreunds". Die Ärzte gehen demnach aufgrund des Verlaufs der Krankheit und der Symptome davon aus, dass es sich um eine Meningokokken-Infektion handelt. Die Ergebnisse der bakteriologischen Untersuchung liegen jedoch noch nicht vor.
Nach Angaben der Verwaltung wurden die anderen Kinder in der Kita umgehend durch Mitarbeiter des Kreisgesundheitsamtes untersucht. Bei ihnen seien keine für die Infektion typischen Symptome wie hohes Fieber oder Hauteinblutungen festgestellt worden.
Meningokokken verursachen in der Regel eine eitrige Hirnhautentzündung. Die Krankheit wird am häufigsten von Mensch zu Mensch als Tröpfcheninfektion übertragen. Besonders gefährdet für Meningokokken-Infektionen sind Säuglinge im ersten Lebensjahr, Kleinkinder und Jugendliche. Typische Symptome sind hohes Fieber, Kopfschmerzen, Lichtempfindlichkeit und Trübung der Bewusstseinslage. Außerdem können eine schmerzhafte Nackensteifigkeit, Erbrechen oder mitunter sogar Krampfanfälle auftreten. Bei besonders schweren Verläufen ist die Blutgerinnung gestört und es zeigen sich punktförmige oder flächige Einblutungen der Haut oder den Schleimhäuten. Schon beim Verdacht auf eine Meningokokken-Infektion sollen Erkrankte sofort ins Krankenhaus und sich dort von einem Arzt untersuchen lassen. Dadurch könne schnell mit Antibiotika reagiert werden. Das höchste Erkrankungsrisiko haben Säuglinge, gefolgt von Kindern im Alter von ein bis vier Jahren. Die meisten Todesfälle treten bei Säuglingen und Kleinkindern auf. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt allen Säuglingen ab dem Alter von zwei Monaten eine Standardimpfung gegen Meningokokken. Die Impfung sollte bei Kleinkindern bis zum 5. Geburtstag nachgeholt werden. Quelle: Gesundheitsamt Trier
Antibiotika zur Vorsicht für die anderen Kita-Kinder
Derzeit gehe das Gesundheitsamt nicht davon aus, dass sich weitere Kinder mit den Bakterien angesteckt haben. Wo sich das verstorbene Kind infiziert hat, sei unklar.
Zur Sicherheit hätten Familien, Bekannte und die Kinder Antibiotika bekommen. Außerdem seien die Räume der Kita direkt desinfiziert worden. Da es aktuell keine weiteren Verdachtsfälle gibt, habe man sich dazu entschieden, die Kita offen zu lassen.
Sendung am Fr., 22.11.2024 10:00 Uhr, SWR4 am Vormittag, SWR4