Damit sich niemand verirrt und auf dem angedachten Weg bleibt, gibt es in den Wäldern und Wandergebieten zahlreiche Wegmarkierungen. Die können in der Masse jedoch durchaus schwer verständlich sein.
- Einheitliches System im Pfälzerwald soll kommen
- Keine einheitliche Regelung in Deutschland
- Darum sind die Markierungen so unterschiedlich
- Zentrale Finanzierung für Markierungssystem fehlt
- Vorgaben des Deutschen Wanderverbands
Einheitliches System im Pfälzerwald geplant
Die bisherigen 3.500 Kilometer langen Wanderwege des Pfälzerwald-Vereins sollen auf weniger als 2.000 Kilometer abgespeckt und einheitlich beschildert werden. Einiges ist bereits getan und digitalisiert, doch das Gesamtprojekt hapert noch in Teilen an der Finanzierung.

Keine einheitliche Regelung in Deutschland
Doch aufgepasst, Wegmarkierungen können regional ganz unterschiedlich sein! Auch wenn man die Wege und Markierungen im heimischen Wandergebiet gut kennt, sollte man sich nicht darauf verlassen, dass die Zeichen anderswo das gleiche bedeuten.
Es gibt keine deutschlandweite einheitliche Regelung für die Beschriftung von Wanderwegen. Jede Region kann im Prinzip machen, was sie will. Die Beschriftung sollte aber abgestimmt sein. Gerade bei überregionalen Fernwanderwegen ist das sinnvoll: Es sei für Wanderer verwirrend, wenn sich das Symbol des Weges von einer Etappe zur nächsten plötzlich ändert. Deswegen hat jeder Fernwanderweg sein eigenes Symbol wie die Muschel beim Jakobsweg.
Aktionstag will Leute nach draußen locken "Tag des Wanderns" in der Pfalz: Wanderschuhe an und los!
Am Mittwoch gibt es in der Pfalz besondere Ausflüge rund ums Wandern und den Wald. Anlass ist der Tag des Wanderns, den der Deutsche Wanderverband regelmäßig am 14. Mai organisiert.
Ein Symbol, unterschiedliche Bedeutungen, je nach Region
Ansonsten ist es aber gar nicht so leicht, die unterschiedlichen Bedeutungen von Symbolen nachzuvollziehen. Ein Beispiel: Ein roter Punkt zeigt auf der Schwäbischen Alb einen Querweg an, eine Verbindung zwischen zwei anderen Wanderwegen. Im Pfälzerwald hingegen ist der rote Punkt eine Markierung für gleich fünf verschiedene Touren.
Im Allgäu zeigt der rote Punkt nicht bloß den Weg, sondern markiert auch die Schwierigkeit der Route. Blau ist dort leicht, rot mittelschwer und schwarz schwer und alpin. Doch auch im Alpenraum ist das nicht einheitlich: Im österreichischen Vorarlberg zum Beispiel steht das Blau für schwere, alpine Steige. Dort sind leichte Wege gelb markiert.

Wer also wandern geht, sollte sich mit den regionalen Wegmarkierungen und Besonderheiten vertraut machen, heißt es vom Deutschen Wanderverband. "Die Markierungen sind regional sehr unterschiedlich", sagt Jens Kuhr, Sprecher des Wanderverbands. "Wer aber sichergehen möchte, einen schönen und gut markierten Weg zu wandern, sollte auf Wege mit dem Siegel 'Qualitätsweg Wanderbares Deutschland' achten."
Darum sind die Markierungen so unterschiedlich
Die regionale Vielfalt in der Wanderwegmarkierung rührt von verschiedenen Faktoren her, darunter historische Traditionen, lokale Vereine, unterschiedliche Schwierigkeitsgrade und die Art des Wanderweges. Die Markierung von Wanderwegen wurde oft von lokalen Wandervereinen oder Tourismusverbänden übernommen, die ihre eigenen Systeme etabliert haben. Diese Traditionen reichen teilweise bis ins 19. Jahrhundert zurück. Damals wurde begonnen, Wanderwege zu markieren.
Für überregionale Wanderwege wird zunehmend versucht, einheitliche Markierungen zu etablieren. Dabei sollen die Farben in der Regel den Schwierigkeitsgrad angeben.
Vom Eifelverein hieß es dazu auf SWR-Anfrage, das eigene Wegenetz werde einheitlich markiert. Für überregional einheitliche Beschilderungen und Markierungen sei der Deutsche Wanderverband (DWV) zuständig. Ähnlich sieht es der Westerwaldverein. Es habe Bestrebungen gegeben, zum Beispiel den Jakobsweg und Europäische Fernwanderwege einheitlich zu markieren. Da jedoch nicht alle Kommunen im Wanderverband organisiert seien, gebe es Schwierigkeiten mit der Einheitlichkeit.
DWV: Zentrale Finanzierung für Markierungssystem fehlt
Eric Neumeier vom DWV sagte dem SWR, neben der gewachsenen Tradition in unterschiedlichen Regionen, gebe es noch einen anderen entscheidenden Grund, dass es nicht zu einem bundesweit einheitlichen Markierungssystem kommt. Es fehle an einer zentralen Finanzierung eines solchen Vorhabens. Sowohl zwischen den Ministerien im Bund als auch zwischen Bund und Ländern sei umstritten, wer für das Wandern zuständig sei.
Vorgaben des Deutschen Wanderverbands sollen helfen
Der DWV hat allerdings ziemlich konkrete Vorstellungen, wie Wegmarkierungen und Wegweiser an Wanderwegen aussehen sollen. Wegmarkierungen sind laut Leitfaden des Verbands die Hauptmethode zur Orientierung. Wegweiser, zum Beispiel an Kreuzungen, sollen sie ergänzen.
Die Markierungen, seien es Schilder oder gemalte und gesprühte Zeichen, sollten immer vom Weg aus sichtbar sein. An Kreuzungen und Abzweigungen sollten die Markierungen den Verlauf deutlich zeigen. Maximal 50 Meter hinter der Kreuzung sollte demnach die nächste Markierung entlang des Weges stehen.
Rolli-Wanderungen, Aussichtspunkte und Kartfahren Welche barrierefreien Angebote es im Pfälzerwald gibt
Aussichtspunkte für Rollstuhlfahrer, Schwimmbäder oder Wanderungen mit Alpakas: Im Pfälzerwald gibt es zahlreiche barrierefreie Angebote.
Auch beim Aussehen der Symbole und Schilder hat der Wanderverband genaue Leitlinien. Vor allem sollten sie mindestens sieben Zentimeter breit und hoch sein, damit sie gut sichtbar sind. Laut Wanderverband sollten Fernwanderwege, regionale und örtliche Wanderwege unterschiedlich markiert werden. Rundwanderwege sollten besonders gekennzeichnet werden.
Kommentare (2)
Die Kommentarfunktion zu dieser Seite wurde geschlossen.
Ich brauche keine Markierung . Heutzutage gibt es Wanderapps mit Navigation .
Ein einheitliches System für ganz Rheinland-Pfalz, besser für ganz Deutschland, wäre zu begrüßen und Wünschenswert.