
Frauenanteil soll steigen Polizei in Mitteldeutschland wird aufgestockt
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16. Juli 2023, 11:28 Uhr
Die Polizeikräfte in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt sollen in den kommenden Jahren aufgestockt werden. In Sachsen-Anhalt sollen es knapp 700 Vollzugsbeamtinnen und -beamte mehr werden: bis Ende 2026.
- Die neuen Stellen werden unter anderem für den Bereich Extremismus, Einwanderung und Hasskriminialität benötigt.
- Der Frauenanteil ist in Sachsen-Anhalt mit 30 Prozent bislang am höchsten.
Die Polizeikräfte in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt sollen in den kommenden Jahren aufgestockt werden. In Sachsen-Anhalt wird eine Erhöhung um knapp 700 Vollzugsbeamtinnen und -beamte bis Ende 2026 angestrebt, wie das Innenministerium in Magdeburg auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mitteilte.
In Thüringen hatte der Landtag beschlossen, die Einstellungszahlen im Polizeivollzugsdienst auf jährlich 300 Anwärter für die Jahre 2021 bis 2025 zu erhöhen. In Sachsen solle die Anzahl nach einer Forderung des Polizeipräsidenten rasch auf 15.000 anwachsen (derzeit 11.634), schreibt die dpa.
Die zusätzlichen Stellen würden für den Verkehrsbereich, Extremismus, Einwanderung, Organisierte Kriminalität, Cybercrime-Delikte, Kinderpornografie und Hasskriminalität benötigt. Ende des Jahres solle der Bericht einer Fachkommission zu den einzelnen Bedarfen vorliegen, so eine Sprecherin des Innenministeriums.
Frauenanteil in Sachsen-Anhalt am höchsten
Der Frauenanteil in der Landespolizei Sachsen-Anhalt habe sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich erhöht. Anfang dieses Jahres betrug er demnach knapp 30 Prozent. Im Jahr 2010 habe er noch bei 16,7 Prozent gelegen. In Thüringen sei der Frauenanteil derzeit mit gut 25 Prozent am geringsten. In Sachsen sei er in den vergangenen fünf Jahren von 24,6 auf 27,4 Prozent gestiegen.
In Sachsen-Anhalt seien derzeit 6.330 Polizistinnen und Polizisten im Dienst. Damit komme ein Beamter bzw. Beamtin auf gut 345 Einwohnerinnen und Einwohner. In Thüringen betrage die Quote 1:379 und in Sachsen 1:351.
Der Gesamtstellenbedarf der sächsischen Polizei richte sich allerdings weniger an der Einwohnerzahl Sachsens aus, so eine Ministeriumssprecherin. Zu beachten seien dabei vielmehr gesellschaftliche und sicherheitspolitische Entwicklungen, also veränderte polizeiliche Lagen oder gesetzliche Vorgaben.
Unterstützung aus dem Nachbarland
Bei Großlagen unterstützten sich die Bundesländer gegenseitig. Dabei werde überprüft, inwiefern die Verwendung der Polizeikräfte im eigenen Bundesland dringender sei als die Unterstützung der Polizeikräfte des anderen Bundeslandes.
Aus logistischen Gründen ist die Unterstützung eines Nachbarbundeslandes demnach einfacher und kommt daher auch häufiger vor.
MDR AKTUELL (dpa/yvo)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL Fernsehen | 16. Juli 2023 | 21:45 Uhr