Sachsen Schwachstellen am Haus: Wie man Einbrechern das Leben schwer macht
In Westsachsen ist die Zahl der Einbrüche in Häuser und Wohnungen laut polizeilicher Kriminalstatistik nach oben gegangen. Um sich in der bevorstehenden dunklen Jahreszeit besser zu schützen, startete die Polizei jetzt unter dem Motto "KeinBruch" eine Informationskampagne. Am Mittwoch stand sie den Bürgern im vogtländischen Reichenbach mit Rat zur Seite.
Ein Einbruch in die eigenen vier Wände - der Albtraum eines jeden Haus- oder Wohnungsbesitzers. Um die Bevölkerung besser vor solchen Vorfällen zu schützen, tourt die Polizei derzeit durch Westsachsen. Wie Polizeihauptmeister Markus Meichsner MDR SACHSEN erzählt, sollen dabei den Bürgerinnen und Bürgern wichtige Ratschläge vermittelt werden, wie sie sich und ihr Eigentum bestmöglich schützen können.
Einfache Schwachstellen im Haus
Die Schwachstellen im Haus, erklärt Meichsner, sind vor allem Fenster und Terrassentüren auf der Rückseite von Gebäuden. "Wenn diese nicht speziell gesichert sind, können sie leicht mit einfachsten Mitteln, wie einem Schraubenzieher, aufgehebelt werden." Ein Einbruch verlaufe in diesen Fällen oft geräuschlos und unbemerkt.
Drei Säulen der Sicherheit
Laut Polizei sind drei Aspekte entscheidend für den Schutz der eigenen vier Wände: die mechanische Sicherheit von Fenstern und Türen, das richtige Verhalten beim Abschließen und der Einsatz von elektronischen Sicherheitsmaßnahmen wie Überwachungskameras.
Besonders wichtig sei jedoch die mechanische Sicherung, betont Meichsner. "Man muss sich anschauen, was für Schließstücke verbaut sind. Wir empfehlen ganz klar Pilzkopfzapfen mit entsprechenden Sicherheitsschließstücken, die das Aufhebeln deutlich erschweren", sagt er.
Eine gute Türverriegelung erschwert den Einbruch, sagt die Polizei.
Einbruchszahlen steigen wieder
Laut polizeilicher Kriminalstatistik ist die Zahl der versuchten und vollendeten Wohnungseinbrüchen während der Corona-Pandemie gesunken. Allerdings zeigt sich auch, dass sie in den vergangenen zwei Jahren wieder zugenommen hat. Daher sei Prävention umso wichtiger, um Einbrechern das Handwerk zu erschweren, sagt die Polizei.
Ruhig bleiben bei Einbruch
Doch was tun, wenn trotz aller Vorsichtsmaßnahmen ein Einbruch stattfindet? Meichsner rät, Ruhe zu bewahren und sich wichtige Details über den Täter einzuprägen: "Wie groß war er? Was hatte er an? Gab es besondere Merkmale? Vielleicht sogar der Geruch. Und dann so schnell wie möglich die Polizei informieren."
Steigende Gefahr durch Telefonbetrug
Neben den steigenden Einbruchszahlen warnt die Polizei auch vor einem anderen Delikt: dem Telefonbetrug. In Sachsen sei allein im Jahr 2023 ein Schaden von über zwei Millionen Euro durch Betrüger entstanden, die meist ältere Menschen mit perfiden Tricks täuschen. Auch dem will die Polizei nun mit den präventiven Maßnahmen und Aufklärung vorbeugen.
MDR (ben)