Der Raps blüht in SH: Landwirte hoffen auf besonders gute Ernte

Stand: 25.04.2025 07:21 Uhr

Der Rapsanbau in Schleswig-Holstein profitiert in diesem Jahr von milden Temperaturen im Winter und Frühjahr. Laut Landwirtschaftskammer sind die Ernteaussichten für den Raps 2025 derzeit sehr gut.

von Hauke von Hallern

Eine hohe Bodenfeuchtigkeit und warme Temperaturen im Winter und viel Sonne im Frühjahr lassen den Raps in Schleswig-Holstein früh blühen. Sollte es weiter so trocken bleiben, ist von einer recht langen Raps-Blüte auszugehen. Die Vegetationsdauer wird laut Landwirtschaftskammer länger. Das bedeutet: gute Aussichten für eine reichhaltige Ernte. Eine Garantie gibt es dafür aber nicht.

Frost könnte Raps-Ernte 2025 deutlich mindern

Vom Boden aus, sieht man auf den gelb blühenden Raps und den Himmel. © Reiner Wagenführ Foto: Reiner Wagenführ
Der Raps blüht auch in diesem Jahr früher.

Sorge bereitet den Landwirten gerade nach eigenen Angaben vor allem das Thema Frost. Der könnte den Anbauern noch einen Strich durch die Rechnung machen. Der Frost lässt die Blüten abfallen und kann so Ernteverluste von bis zu 40 Prozent nach sich ziehen.

Rapsblüte startet deutlich früher

In Schleswig-Holstein hat die Rapsblüte in diesem Jahr rund zwei bis drei Wochen früher begonnen als im langjährigen Mittel. Besonders in den südlichen Landesteilen sowie entlang der Strecke zwischen Kiel und Rendsburg (Kreis Rendsburg-Eckernförde) ist das typische Gelb der Felder schon jetzt gut zu erkennen.

Warum blüht der Raps dieses Jahr früher?

Die frühe Blüte ist auf ein erneut mildes und ungewöhnlich trockenes Frühjahr zurückzuführen. Laut Wetterexperten war das Frühjahr erneut im Schnitt wieder zu warm und diesmal viel zu trocken. Nach Angaben der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein fiel regional weniger als ein Drittel der üblichen Regenmenge.

Klimawandel verändert langfristig den Rapsanbau

Landwirtschaftskammer Präsidentin Ute Volquardsen sieht darin ein Zeichen für die fortschreitende Klimaerwärmung: "Das Frühjahr beginnt früher und dauert länger - das verändert die Bedingungen im Ackerbau nachhaltig." Durch den Klimawandel gebe es mehr Wetterextremereignisse und sehr ausgedehnte Wetterphasen - wie aktuell eine Trockenphase mit unterdurchschnittlichen Niederschlagsmengen seit Januar in Schleswig-Holstein, so Volquardsen.

Ihrer Meinung nach bedeutet das für die Landwirtschaft und den Ackerbau der Zukunft, dass es immer wichtiger wird, Risiken abzusichern. Dazu würden Anbaurisiken, Wetterrisiken und Preisrisiken gehören.

 

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