Gratis paddeln und Müll sammeln: Umweltaktion startet in Lübeck

Stand: 29.04.2025 13:02 Uhr

In Lübeck gibt es an der Trave und an der Wakenitz künftig je zwei "Green Kayaks". Sie werden kostenlos verliehen, wenn die Zeit auf dem Wasser zum Müllsammeln genutzt und das Erlebte auf Social Media geteilt wird.

von Astrid Wulf

Umweltschutz, der Spaß macht: Das ist das Ziel der dänischen Nichtregierungsorganisation "Green Kayak". 2017 startete das Projekt mit den ersten Zweierbooten in Kopenhagen. Allein in den ersten beiden Jahren wurden nach Angaben der NGO zehn Tonnen Müll in den Kanälen und an den Stränden Kopenhagens gesammelt.

"Green Kayak" ist mittlerweile in fast allen skandinavischen Ländern vertreten, auch in Hamburg, Berlin und Leipzig - künftig ist auch Lübeck mit zwei Anlegestellen dabei. Die Entsorgungsbetriebe Lübeck (EBL) und die Hafenbehörde der Hansestadt stellen als Kooperationspartner je zwei Paddelboote bereit. Sie liegen an der Wakenitz im Drägerpark und am Kanu Club Lübeck an der Trave. Für die Nutzerinnen und Nutzer ist das Angebot kostenlos, die Mietkosten für die Stadt Lübeck liegen nach eigenen Angaben für zwei Jahre bei rund 14.400 Euro.

Eine "Green Kayak" Fahrerin hält einen Plastikmüllbeutel in die Kamera. © Green Kayak
AUDIO: Paddeln und Müll sammeln: Green Kayak in Lübeck (5 Min)

Ziel der dänischen NGO: Aufmerksamkeit für die Vermüllung von Gewässern schaffen

Gründungsmitglied Oke Carstensen beim Einsatz im Green Kayak. © Green Kayak
Oke Carstensen, Mitgründer der NGO "Green Kayak", beim Müllsammeln in Kopenhagen.

"Green Kayak"-Mitgründer Oke Carstensen kommt aus Bredstedt (Kreis Nordfriesland), für sein Studium ist er nach Kopenhagen gezogen. Das Erfolgsrezept der Initiative: "Man bekommt etwas gratis, wofür man sonst zahlen müsste, die Natur wird sauber und man fühlt sich gut, weil man etwas Gutes tut."

Weltweit landen laut dem NABU-Landesverband zwischen acht und zwölf Millionen Tonnen Plastikmüll jährlich im Meer - ein Großteil gerät über die Flüsse hinein. Ein Problem, das mit "Green Kayaks" nicht gelöst werden kann. Ziel der NGO ist es eher, Aufmerksamkeit zu schaffen und Aufklärungsarbeit zu leisten. Am häufigsten wird bei den Kayaktouren Verpackungsmüll gefunden, sagt Oke Carstensen - häufig steckt Unachtsamkeit dahinter: "Wenn Leute an der Hafenkante essen, weht die Verpackung schnell ins Wasser. Oder man denkt: Der Abfalleimer ist voll, ich stelle es daneben, aber dann kommt der Wind."

Lübeck soll nicht die einzige "Green Kayak"-Stadt in SH bleiben

Die Lübecker "Green Kayaks" sind schon vor dem Start am 1. Mai online über die Homepage der NGO buchbar. Anlegestellen in Flensburg sind nach Angaben der Initiative geplant.

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Dieses Thema im Programm:

Schleswig-Holstein Magazin | 29.04.2025 | 19:30 Uhr

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