Schleswig-Holstein Halloween: Die schönsten Gruselerlebnisse in Schleswig-Holstein
Viele Menschen freuen sich auf Halloween und "Süßes oder Saures". Reformation und Martin Luther sind nicht das Erste, woran sie denken. Ein Beispiel aus Kiel zeigt, wie beides zusammen geht.
Spinnweben und gruselige Halloweenkostüme gibt es am 31. Oktober nicht nur in den zahlreichen Horrorhäusern bei uns im Land. Auch wer nachmittags die Kirche der Kompassgemeinde "Zum guten Hirten" in Kiel betritt, findet sich in schauriger Atmosphäre wieder. Denn am Nachmittag startet zum ersten Mal die "Gruselkirche zu Halloween und Reformation". Ein Angebot, das sich nach Angaben von Pastorin Anna Benkiser-Eklund vor allem an Familien richtet. Die Hoffnung: Genau diejenigen erreichen, die vielleicht sonst weniger Kontakt zur Kirche haben.
Kernbotschaft von Martin Luther soll vermittelt werden
"Verkleiden, Süßigkeiten: Das ist das, was Kinder besonders anspricht. Das wollen wir auch würdigen." Kostüme sind also durchaus erwünscht. "Wir starten gemeinsam mit einer kleinen Geschichte und dann werden in der Kirche verschiedene Stationen aufgebaut sein", erklärt Benkiser-Eklund den Ablauf der "Gruselkirche". An einer Station können Sie beispielsweise bei einem Wurfspiel lernen, wie es sich anfühlen kann, die eigene Angst wegzuwerfen. An einer anderen können sie aufschreiben, was sie verändern wollen und das Aufgeschriebene, so wie damals Martin Luther, an einer Tür festmachen. Kernbotschaft soll die Entdeckung Martin Luthers sein, so Benkiser-Eklund "Allein durch die Gnade sind wir richtig und von Gott geliebt. Egal, ob mutig oder ängstlich."
In der Kirche der Kompassgemeinde "Zum guten Hirten" in Kiel findet zum ersten Mal die Gruselkirche statt.
Alle Infos zu Schleswig-Holsteins Halloween-Häusern
Während in der Kompassgemeinde in Kiel also Reformationstag und Halloween kombiniert werden, steht an anderen Orten im Land nur das Gruseln im Fokus. Spinnenweben aufhängen, Figuren präparieren, Kulissen malen: Seit Tagen, wenn nicht sogar seit Wochen laufen in den Halloween-Häusern die düsteren Vorbereitungen, um Besucherinnen und Besuchern rund um den 31. Oktober das beste Gruselerlebnis zu bieten. Hier eine Auswahl.
Eines der größten und auch traditionsreichsten Gruselhäuser im Land ist wohl das Halloweenhaus Schmalenbek in Großhansdorf (Kreis Stormarn). 2012 öffnete es zum ersten Mal, inzwischen ist das Team auf fast 20 Personen angewachsen. Die jeweiligen Shows, die im Halloweenhaus gezeigt werden, brauchen nach Angaben der Organisatoren bis zu zwei Jahre Vorbereitung. Besucherinnen und Besucher sollten mindestens sechs Jahre alt sein.
Ein weiteres Haus, in dem viel Arbeit steckt, steht in Lunden (Kreis Dithmarschen). Kristina Plähn ist die Initiatorin und war, wie sie selbst sagt, schon immer von Halloween begeistert. Dieses Jahr ist deshalb nicht nur die Garage zu einem Labyrinth umgebaut, sondern auch Hof und Terrasse sind geschmückt. Dazu warten auf alle, die sich trauen, Spiele, Naschereien und Punsch. Von 16:00 Uhr bis 18:00 Uhr gibt es ein Rätsel für kleinere Kinder, ab 18:00 Uhr dann Rätsel plus mit Erschrecken für ältere Kinder und Erwachsene.
Auch Oliver Kläffling aus Boostedt (Kreis Segeberg) ist seit langem Halloweeen-Fan. "Ich bin in direkter Nachbarschaft zu einer US-Kaserne aufgewachsen" erklärt er seine Begeisterung. Sein Halloween-Haus in Boostedt gibt es seit 2019. Hier können Besucherinnen und Besucher je nach "Grusel-Aushalt-Level" zwischen vier verschiedenen "Scare-Zones" entscheiden. Für jedes Alter ist was dabei.
Im vergangenen Jahr hatte der Tierschutzverein Bad Segeberg (Kreis Segeberg) einen "Friedhof der Kuscheltiere" aufgebaut. Das Motto in diesem Jahr: "Horror-Kirmes". Auch in diesem Jahr wollen die Verantwortlichen nach eigenen Angaben auch auf das Thema Tierschutz aufmerksam machen. Die Einnahmen kommen dem Tierheim in Bad Segeberg (Kreis Segeberg) zugute. Besucherinnen und Besucher sollten mindestens zwölf Jahre alt sein.
Die große Leidenschaft von Jan Schwarzberg aus Todesfelde (Kreis Segeberg) sind Lichtershows. Dieses Event ist für alle was. Hier allerdings der Hinweis: Der Platz ist begrenzt.
Nach einem Jahr Pause ist es wieder da: Das Gruselhaus in Flensburg. Altersbeschränkungen gibt es hier nicht, das dürfen Eltern selbst entscheiden.
Das kleine Gruselhaus in Trappenkamp (Kreis Segeberg) gibt es seit 2016. "Klein aber fein" passt hier wohl ganz gut. "Wir machen Halloween einfach, relativ schlicht auf unserer Auffahrt", sagen die Veranstalter. Dazu gibt es Kakao, Würstchen und Stockbrot für die Kinder. Hier gibt es keine Altersbeschränkungen.
Organisiert von den Kappelner Werkstätten verwandeln Jugendliche und junge Erwachsene das historische Sägewerk in Kappeln (Kreis Schleswig-Flensburg) in ein Gruselkabinett mit Labyrinth. Die Jugendlichen dekorieren nicht nur, sie sind auch Teil der Show und erschrecken die kleinen Gruppen, die versuchen durch zu kommen. Wer es schafft, auf den warten im Innenhof Grillwurst, Getränke und verschiedene Gruselaktivitäten. Ohne Erwachsene kommen Kinder hier erst ab 12 Jahren rein. Sinnvoll ist es, sagen die Organisatoren, Karten im Vorverkauf zu besorgen.
Namensgeber für dieses Horror-Haus sind eigentlich zwei süße Hunde. Trotzdem wird sich auch in Grambek (Kreis Herzogtum-Lauenburg) Jahr um Jahr gegruselt. Weil in den vergangenen Jahren immer mehr Besucherinnen und Besucher kamen, wird inzwischen nicht mehr das Privat- , sondern das Gemeindehaus umgebaut. Dieses Jahr gibt es für die Jüngeren laut den beiden Organisatoren Stefan Westpfahl und Cüneyt Görtunca einen Kindergang, auf dem Märchen erzählt werden. Den gruseligeren Parcours empfehlen die Veranstalter erst ab etwa 14 Jahren.
Im Halloween-Haus Faldera in Neumünster von Joyce und Nicolas Walter steigert sich der Gruselfaktor, je weiter es ins Haus geht. Vorne auf dem Grundstück und auf der Auffahrt gibt’s auch für diejenigen schon was zu gucken, die sich nicht hinein trauen. Mit dem Betreten der Garage tauchen Besucherinnen und Besucher dann in die gruseligeren Sphären ein. Der Spendenerlös kommt dem Team Doppelpass zugute. Ein Verein, der die Kinder-Krebshilfe unterstützt.
Weitere Möglichkeiten für Familien
Ob Halloween-Parade in Schülp, der Hexenexpress durch die Probstei oder auch Halloween im Museum. Über die "klassischen" Gruselhäuser hinaus gibt es weitere Veranstaltungen, deren Angebote sich vor allem an Familien richten.
Die Halloween-Parade in Schülp (Kreis Dithmarschen) findet zum dritten Mal statt. Vorstellen kann man sich das Ganze ein bisschen wie Laternelaufen mit schauriger Musik und Kostüm. Auf dem Weg durchs Dorf kommt der Umzug an verschiedenen Gruselstationen vorbei: Geister am Wegesrand, ein beleuchteter Friedhof oder auch ein Gruselhaus. Dazu gibt es bei der Freiwilligen Feuerwehr Essen und Kinderschminken.
Mit gruselig dekorierter Museumsbahn geht es eine Stunde lang von Schönberger Strand nach Schönberg (Kreis Plön) und zurück. Die Waggons sind 100 Jahre alt, gezogen werden sie von einer historischen Diesellokomotive. Altersbeschränkungen gibt es hier nicht. Aber der Hinweis der Verantwortlichen: Am besten vorher einen Platz reservieren.
Im Tierpark Arche Warder (Kreis Rendsburg-Eckernförde) gibt es am 1. November ein großes Familienprogramm. Hier fährt ein Planwagen als "Spukexpress" im Dunkeln über das weitläufige Parkgelände. Dazu gibt es einige Mitmachstationen. Zum Beispiel gruselige Fühlkästen und einen Besuch in der Hütte der Knochenjägerin. Altersbeschränkungen gibt es hier keine. Die einzige Ausnahme ist das Tierschauhaus, sagen die Veranstalter. Hier kann nur rein, wer mindestens 12 ist oder in Begleitung eines Erwachsenen.
Zusammen mit der Musical-AG der Gemeinschaftsschule Kellinghusen (Kreis Steinburg) lädt das Museum Kellinghusen zu einer Rätseltour durch die unterschiedlichen Räume des Museums ein. Auf der Tour treffen kleine und große Besucherinnen und Besucher auf unterschiedliche Geister, die von der Musical AG gespielt werden. Wer am Ende das Rätsel lösen kann, darf sich auf Süßigkeiten freuen. Die Veranstalter empfehlen, dass Kinder mindestens Grundschulalter haben, damit sie die Rätselgeschichte verstehen.
Im Kurgartensaal in Wyk auf Föhr (Kreis Nordfriesland) gibt’s eine Halloween-Party mit Spielen, Hexenprüfung, Minidisco und Gruselgeschichten.
Im Lübecker Strandsalon gibt es Kinderschminken, Fotobox, Bastelecke und eine Kinderdisco. Für Kinder bis 2 ist der Eintritt frei, für alle anderen kostet ein Ticket 10,95 Euro.
Für die stärkeren Nerven
Wem Kinderschminken und Rätseltouren viel zu harmlos sind, der kann sich unter anderem auf den Weg nach Glückstadt oder Husum machen.
Es geht um die dunkle Seite von Glückstadt (Kreis Steinburg) in früheren Zeiten, um Gefängnisse, Hinrichtungen und Foltermethoden. Für dieses Halloween-Special braucht man nach Angaben der Organisatoren starke Nerven. Auch hier am besten vorher anmelden.
Schon zum 10. Mal gibt’s im Schloss vor Husum (Kreis Nordfriesland) ganz besondere Gruselführungen. Die Geschichte in diesem Jahr: Ein spießiges Pärchen findet sich durch ein Unwetter zufällig auf dem Schloss eines exzentrischen Wissenschaftlers wieder. Kombiniert werden Grusel, Erotik und Kitsch. Am besten vorher Karten organisieren.
Dieses Thema im Programm:
NDR Fernsehen | Schleswig-Holstein Magazin | 30.10.2024 | 19:30 Uhr