Selten gewordenes Insekt - Maikäfer sind zurück in Berlin und Brandenburg

Fr. 02.05.25 | 15:39 Uhr
  17
Symbolbild: Waldmaikäfer. (Quelle: dpa/Burkhard Sauskojus)
Audio: Antenne Brandenburg | 02.05.2025 | Derk Ehlert | Bild: dpa/Burkhard Sauskojus

Alle vier Jahre gibt es besonders viele von ihnen, dieses Jahr ist es wieder soweit: Maikäfer fliegen durch Berlin und Brandenburg. Warum sie früher dran sind als sonst, wo besonders viele von ihnen fliegen und wie lange sie unterwegs sein werden.

Wenn es dunkel wird in Berlin und Brandenburg, kommen Stadt und Land eigentlich so langsam zur Ruhe. Doch in den kommenden Tagen könnte es abends erst richtig laut werden: Denn in diesem Jahr sind besonders viele Maikäfer unterwegs und fliegen brummend durch Parks, Gärten und Wälder.

Es ist ein seltenes Ereignis: Maikäfer tauchen nämlich nur alle vier Jahre in so großer Zahl auf. Der Grund: Etwa vier Jahre lang leben sie in der Erde, erst dann kommen sie an die Oberfläche, um sich zu paaren. Aber auch unabhängig davon seien Maikäfer rar geworden, vor allem durch den Einsatz in der Landwirtschaft, erklärt Derk Ehlert, der Wildtier-Experte des Berliner Senats. "Wir sind froh, dass sie wieder da sind."

Sechs Wochen lang aktiv

2025 sei ein besonders gutes Jahr für die Maikäfer, weil Berlin und Brandenburg einen guten Boden bieten. "Die brauchen satten Boden und 2023 und 2024 waren feuchte Jahre - das hat den Maikäfer-Larven geholfen", so Ehlert. Auch die sehr große Trockenheit der vergangenen drei Monate, die der Natur zu schaffen macht, sei für die Käfer gut gewesen: Sie sind deshalb zwei bis drei Monate früher dran als im vorigen großen Maikäfer-Jahr 2021.

Etwa sechs Wochen seien die Insekten nun aktiv. Man könne sie überall in Berlin und Brandenburg sehen, vor allem in den Abendstunden ab 21 Uhr bis in den frühen Morgen gegen sechs Uhr. Tagsüber dagegen sind sie nur schwer zu finden, dann lägen sie oft auf dem Boden.

Für den Menschen und gesunde Pflanzen ungefährlich

Ihre Hauptaktivität der nächsten sechs Wochen beschreibt Derk Ehlert so: "Sie suchen den Geschlechtspartner, vermehren sich, verpaaren sich und sterben dann." Mit Hilfe der Nahrung betörten die Weibchen ihre männlichen Artgenossen, sagt Ehlert. "Sie bilden durch den Pflanzensaft alkoholisierten Duft, der die Männchen anzieht." Nach der Paarung lege jedes Weibchen dann zehn bis 100 Eier.

Für den Menschen seien Maikäfer übrigens völlig ungefährlich, so Ehlert. Auch sonst richteten sie keinen Schaden an: "Sie sind zwar im Boden aktiv und fressen Wurzeln, aber starke und gesunde Pflanzen können das durchaus vertragen."

mit Material von Judith Kirsten

Sendung: Antenne Brandenburg, 02.05.2025, 13:50 Uhr

17 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 17.

    "Meine" beiden Igel sind auch endlich wach und haben sich auch glatt ums Futter gestritten. Das fängt ja gut an, die Igel zoffen sich auch schon. Also ab heute - getrennte "Teller" - Mehlwürmer nach Staakener Art. Bei den Viechern "zu spannen" macht mehr Spaß als jeder Film. Maikäfer waren noch nicht zu sehen - die Fledermäuse freuen sich aber bestimmt schon drauf. Meine Holde freut sich aber nicht über die Fledermäuse - aber das ist eine andere Sache.

  2. 16.

    Das sind schon ganz schöne Hoschies, die von vorne bis hinten eine sehr interessante Physiognomie aufweisen. Ich habe kürzlich nur 'ne dicke Hummel im WZ eingefangen und sie ins Freie entlassen. ;)

  3. 15.

    Man kannte sie ja praktisch nur durch Wilhelm Busch, jetzt auch mal wieder live. Gestern gerade einen im Schlafzimmer überrascht. Auf den Balkon gesetzt, von wo aus er brummend in die Gärten flog.

  4. 14.

    Schön, ich freue mich.

  5. 13.

    Ja, der Satzbau ist einen Lacher wert. Durch den Einsatz (Einfügung je nach Gusto: der Käfer, von Insektiziden, von Landmaschinen, von ungelernten Arbeitern, von Raben,…… usw.), in der Landwirtschaft….

  6. 12.

    Wen interessiert bitte heutzutage noch der schwachsinnige Fußball ???

    Da gibt es doch inzwischen wohl weitaus interessantere Sportarten wo auch Meister entstehen, siehe Eisbären und Füchse !

    Ach ja, hier ging es ja eigentlich um den Maikäfer ;o) , ich hoffe viele zu sehen :o)

  7. 11.

    Sie liegen falsch, lieber toberg. Der zitierte Satz in dem Artikel ist ganz einfach unvollstaendig, kann passieren. Es fehlt, darauf wollte ich freundlich hinweisen, ein Objekt und muesste heißen: "durch den Einsatz <von Insektiziden>. Sie sehen: genau lesen ist gut, genauer lesen noch besser.

  8. 10.

    „ Verstehe, die Landwirtschaft setzt Maikäfer ein,“
    Ne. Hängt sicher mit dem Umpflügen der Ackerflächen zusammen. Die Maikäferlarven verbringen 4 Jahre im Boden, ehe sie als Käfer ausgewachsen ausschwärmen. Mal so gelernt im Artikel hier.

  9. 9.

    "Aber auch unabhängig davon seien Maikäfer rar geworden, vor allem durch den Einsatz in der Landwirtschaft" - Verstehe, die Landwirtschaft setzt Maikäfer ein, weshalb die kaum noch Freizeit haben und wir sie nur noch selten zu Gesicht bekommen :)

  10. 7.

    Niedlich…
    Auch für mich neu zu wissen: "Sie [die Weibchen] bilden durch den Pflanzensaft alkoholisierten Duft, der die Männchen anzieht."
    Bei uns Menschen müssten die Frauen außer Alkohol noch ne Couch und Abo für nen Fußballkanal mit anbieten, um paarungsbereite Männer rumzukriegen ;-))

  11. 6.

    Ob es da Parallelen zu menschlichen Eigenschaften gibt? Der Mai soll ja angeblich ein wilder Monat sein, der Menschen ein wenig näher bringt.

    »Mit Hilfe der Nahrung betörten die Weibchen ihre männlichen Artgenossen, sagt Ehlert. "Sie bilden durch den Pflanzensaft alkoholisierten Duft, der die Männchen anzieht."«

    Wenn nicht, dann gibt es vielleicht wenigstens die Maikäfer aus Schokolade.

  12. 4.

    Kennt das noch jemand? Maikäfer unterscheiden nach Aussehen? Müller, Schornsteinfeger, Kaiser. Als Kiddies haben wir die gesammelt, getauscht und am Ende wieder freigelassen. Der "Kurs" lag so bei zehn Müller für einen Kaiser.
    Oder frag' heute mal einen nach den fünften Streich von Max und Moritz - der lässt dich einweisen ;-).

  13. 3.

    Juhu, Maikäfer sind so niedliche kleine Kerlchen. Ich werde meine Augen für sie offenhalten.

  14. 2.

    "Maikäfer flieg ..."

  15. 1.

    Ach schön! Meine Kindheit erwacht wieder! Willkommen ihr Schönen!

Nächster Artikel