Flucht über das Mittelmeer 55 Menschen ertrinken vor der Küste Libyens
Die Zahl der Flüchtenden über das Mittelmeer steigt, immer wieder ertrinken dabei Menschen. Vor der Küste Libyens sank nun erneut ein Boot - mindestens 55 Migranten starben.
Bei einem Bootsunglück vor der Küste Libyens sind nach UN-Angaben mindestens 55 Migranten ertrunken. Die Küstenwache des nordafrikanischen Landes rettete fünf Menschen, wie die UN-Organisation für Migration (IOM) mitteilte.
Das Boot mit 60 Frauen, Männern und Kindern an Bord erlitt demnach am Dienstag Schiffbruch. Es habe im Osten der Hauptstadt Tripolis abgelegt und sei auf dem Weg nach Europa gewesen.
NGO rettet Geflüchtete
Weiter nördlich hat ein ziviles Seenotrettungsschiff 41 Geflüchtete an Bord genommen. Die deutsche Hilfsorganisation Resqship, die das Rettungsschiff betreibt, teilte mit, sie habe die Migranten auf die italienische Insel Lampedusa gebracht.
Das Boot habe einen defekten Motor gehabt und sei manövrierunfähig im Meer getrieben. Unter den Geretteten seien eine schwangere Frau, ein vierjähriges Kind und weitere Minderjährige gewesen, so die Organisation.
Bereits 537 Todesfälle dokumentiert
Zuletzt waren innerhalb kürzester Zeit viele Bootsflüchtlinge auf Lampedusa angekommen. Seit gestern zählten die Behörden mehr als 1000 Menschen. Das Camp auf der kleinen Insel ist auf etwa 400 ausgelegt.
Derzeit wagen wieder viele Flüchtende die Überfahrt in oftmals seeuntauglichen Booten Richtung Europa. Dabei sterben immer wieder Menschen. Der Weg über das Mittelmeer gilt als gefährlichste Fluchtroute der Welt. Laut IOM starben allein seit Beginn dieses Jahres 537 Menschen oder werden vermisst.