Brände auf Maui Noch immer werden Vermisste gesucht
Nach den verheerenden Bränden auf Hawaii geht die Suche nach Vermissten weiter. Die Behörden melden mehr als 90 Todesopfer. Die Ursache der Brände und die späte Reaktion der Behörden werden weiter untersucht.
Nur sehr langsam kommen die Menschen zurück nach Lahaina, in den Küstenort, der fast vollständig zerstört ist. "Verheerend" nennt eine Frau die Trümmerlandschaften. Eine lange Schlange hat sich auf der Straße nach Lahaina gebildet. Viele Menschen wollen sehen, ob von ihrem Zuhause noch etwas übrig ist. Zudem fürchten manche, dass es zu Plünderungen kommen könnte.
Doch die Polizei sperrt die Zufahrtsstraße immer wieder ab. Die Menschen verharren seit Stunden und warten. Die Nerven liegen blank.
Der Gouverneur des Bundesstaates, Josh Green, sagte, man wolle den Menschen ermöglichen, mit den schlimmen Geschehnissen abzuschließen - und die Zerstörung selbst zu sehen. Trotzdem sei es gefährlich, die Menschen könnten deswegen nur langsam hineingelassen werden. Green rief zu Geduld auf.
Nur drei Prozent der Fläche abgesucht
Währenddessen wird immer noch nach Opfern gesucht. Die Suche gehe sehr langsam voran, sagte der zuständige Polizeichef, John Pelletier, bei einer Pressekonferenz.
Nur drei Prozent der Fläche seien mit Spürhunden abgesucht worden - man habe noch mehr Tiere einfliegen lassen. Doch wegen der schweren Brände, die selbst Metall schmelzen lassen haben, müsse man ruhig und gewissenhaft vorgehen, um Überreste zu finden.
Menschen, die Familienmitglieder als vermisst gemeldeten haben, wurden aufgerufen, ihre DNA zu hinterlassen, um die Identifizierung zu beschleunigen.
Mehr als 1.400 Menschen in Notunterkünften
Mehr als 2.200 Gebäude wurden durch die Flammen beschädigt oder zerstört. Das bestätigte die US-Katastrophenschutzbehörde Fema. Die Behörde hilft, die obdachlosen Menschen zu betreuen. Mehr als 1.400 Menschen wurden in Notunterkünfte gebracht. Auf Maui werden Ferienwohnungen und Hotels freigeräumt, Mauis Bewohner sollen aber auch auf andere Inseln verteilt werden.
Noch immer ist unklar, wodurch die diversen Brände ausgelöst wurden. Untersucht wird auch, warum viele Menschen erst zu spät von den Feuern erfahren haben. Die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen zur Reaktion der Behörden auf das Feuer ein. Viele Augenzeugen berichteten, die Notfallsirenen seien nicht angegangen. Sie hätten von den Bränden von Nachbarn erfahren oder seien überrascht worden.
Gouverneur Green betonte, es seien viele Spenden eingegangen, um den Betroffenen zu helfen. Er habe so etwas noch nie gesehen. Es zeige, wie viel Hawaii den Menschen bedeute. Der Aufbau werde stattfinden - aber er werde Zeit brauchen.