Ausbau der Handelsbeziehungen Russlands Außenminister in Lateinamerika
Der russische Außenminister Lawrow hat seine Reise nach Lateinamerika begonnen. Erste Gespräche führte er bereits in Kuba, auch Besuche in Venezuela und Brasilien sind geplant. Im Fokus steht der Ausbau der Handelsbeziehungen.
Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat zum Auftakt seiner Lateinamerika-Reise in Kuba die Absicht engerer Wirtschaftsbeziehungen mit dem wirtschaftlich schwer angeschlagenen Inselstaat bekräftigt.
Zuletzt seien neue Anreize für russische Unternehmen zur Investition in Kuba geschaffen worden, betonte Lawrow am Montag in Havanna. Er traf sich dort mit dem kubanischen Präsidenten Miguel Díaz-Canel und Außenminister Bruno Rodríguez.
Im weiteren Verlauf der Reise steht heute in Venezuela ein Treffen des russischen Chefdiplomaten mit Staatschef Nicolás Maduro an. Dann will Lawrow am Mittwoch und Donnerstag an einer Sitzung der G20-Außenminister im brasilianischen Rio de Janeiro teilnehmen.
Russland als wichtiger Handelspartner
Russland ist für das von der Kommunistischen Partei regierte Kuba, das früher wirtschaftlich stark von der Sowjetunion abhing, ein wichtiger politischer und wirtschaftlicher Partner. Im vergangenen Mai besprachen Delegationen der beiden Staaten in Havanna nach Angaben Russlands eine Reihe von Maßnahmen zur Förderung russischer Investitionen, darunter die Eröffnung russischer Bankfilialen in Kuba. Das beidseitige Handelsvolumen verneunfachte sich den Angaben zufolge in den ersten vier Monaten 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Kuba wirtschaftlich schwer angeschlagen
Lawrow sagte am Montag vor Vertretern der Staatsmedien beider Länder, in diesem Jahr habe Russland Kuba bereits zwei Kredite zur Versorgung mit Erdöl, Erdölprodukten und Lebensmitteln gewährt. Kraftstoff, Lebensmittel und auch Medikamente sind in dem karibischen Einparteienstaat knapp. Sowohl Kuba als auch Russland sind mit Sanktionen der USA belegt.
Neben Kuba und Nicaragua gehört auch Venezuela zu den autoritär regierten, sozialistisch orientierten Verbündeten der russischen Regierung in Lateinamerika. Erst im April vergangenen Jahres hatte Lawrow alle drei Staaten sowie Brasilien besucht. Brasilien hat derzeit den jährlich rotierenden Vorsitz der G20-Runde der führenden Wirtschaftsmächte.