Im Süden Mexikos Mehr als 2000 Migranten auf dem Weg zur US-Grenze
Monatelang saßen sie in einer Stadt im Süden Mexikos fest und warteten auf ihre Asylanträge: Mehr als 2000 Menschen aus Zentralamerika sind nun Richtung Norden aufgebrochen. Viele wollen in den USA Fuß fassen.
Mehr als 2000 Migranten aus Zentralamerika haben sich in Mexiko auf den Weg in Richtung USA gemacht. Die Menschen verließen die südmexikanische Stadt Tapachula und drängten dabei Sicherheitskräfte zur Seite, die vergeblich versuchten, sie zu stoppen.
Es kam zu kleineren Rangeleien und ein kleines Kind erlitt eine leichte Kopfverletzung, aber die Menschen setzten ihren Weg fort. Nach wenigen Kilometern hielten sie in einem Dorf, wo sie die Nacht auf einem Sportplatz verbrachten. Das erste Ziel der Karawane ist demnach Mexiko-Stadt.
Suche nach Arbeit in Grenzstädten
Es handele sich vor allem um Mittelamerikaner, aber auch Haitianer und Afrikaner, sagte der Aktivist Irineo Mujica von der Organisation "Pueblo Sin Fronteras", der die Migranten begleitete, der Nachrichtenagentur dpa. Die Migranten hatten mit Tausenden anderen aus Honduras und El Salvador in Tapachula auf die Bearbeitung ihrer Asylanträge gewartet.
"Wir kämpfen, um zu sehen, ob wir bis an die Nordgrenze kommen", sagte der Nicaraguaner Antonio López (49) der dpa. Seit fünf Monaten habe er in Tapachula festgesteckt und auf eine Möglichkeit gewartet, um in den Norden aufzubrechen. Nun will er auf der Suche nach dem amerikanischen Traum bis nach Tijuana an der Grenze zu den USA.
Auch der Bauarbeiter José Antonio aus Honduras sagte, er habe zwei Monate in der Stadt ausgeharrt. "Es gibt dort keine Arbeit. Also habe ich mich notgedrungen dieser Gruppe angeschlossen." Er hoffe, es bis nach Monterrey im Norden Mexikos zu schaffen und dort Arbeit zu finden.
Hunderte im August gestoppt
Im August waren mehrere Hundert Haitianer, Kubaner und Mittelamerikaner, die in Tapachula aufbrachen, von mexikanischen Sicherheitskräften gestoppt worden. Mexiko verlangt von Migranten, die ein humanitäres Visum oder Asyl beantragen, dass sie im südlichen Grenzstaat Chiapas bleiben, solange ihre Fälle bearbeitet werden.
Im September hatten Tausende Haitianer versucht, die Grenze zwischen Mexiko und den USA zu überqueren. Unter einer Brücke im texanischen Grenzort Del Rio harrten zeitweise mehr als 15.000 Menschen aus. Mit mehreren Abschiebeflügen wurden viele in ihre Heimat zurückgebracht. Andere kehrten wieder um.