Erstürmung des US-Kapitols Rechtsextreme "Proud Boys" angeklagt
Wegen der Erstürmung des US-Kapitols im Januar 2021 sind in den USA fünf Mitglieder der rechtsradikalen Gruppierung "Proud Boys" angeklagt worden - unter ihnen ihr Chef Henry "Enrique" Tarrio. Ihnen wird "Verschwörung" und "Staatsgefährdung" vorgeworfen.
Fünf Mitglieder der rechtsradikalen Gruppierung "Proud Boys" sind wegen ihrer Rolle beim Sturm auf das Kapitol angeklagt worden. Ihnen wird "seditious conspiracy" vorgeworfen, zu deutsch umstürzlerische Verschwörung. Das ist deshalb bemerkenswert, weil das Justizministerium damit den Aufstand der aufgeputschten Trump-Anhänger am 6. Januar 2021 als Versuch wertet, die Regierung der Vereinigten Staaten zu stürzen.
Neben vier anderen sitzt jetzt der ehemalige Anführer der "Proud Boys", Henry "Enrique" Tarrio, auf der Anklagebank. Tarrio war bereits Anfang März festgenommen worden. Am 6. Januar war er jedoch nicht persönlich in Washington dabei: Ihm war der Zugang zur Stadt verboten worden, nachdem er eine "Black Lives Matter"-Fahne aus einer Kirche entwendet und verbrannt hatte.
Koordinierter Angriff auf Kapitol?
Seinen "Proud Boys" wird zur Last gelegt, gemeinsam mit einer weiteren rechtsextremen Gruppierung, den "Oath Keepers" und anderen Mitverschwörern, einen koordinierten Angriff auf das Kapitol im Vorhinein geplant zu haben. Ein Mitglied der "Proud Boys" hatte sich im April für schuldig bekannt und arbeitet seither bei den behördlichen Ermittlungen gegen die Extremisten mit.
Einer größeren Öffentlichkeit bekannt geworden sind die "Proud Boys" - zu deutsch etwa "Stolze Jungs" -, als ihnen der frühere US-Präsident Donald Trump, in einer Fernsehdebatte gegen seinen demokratischen Herausforderer Joe Biden zugerufen hatte: "Proud Boys - haltet euch zurück und haltet euch bereit!"