US-Bildhauer Richard Serra Der "Poet des Eisens" ist tot
Der US-Bildhauer Richard Serra ist tot. Er starb im Alter von 85 Jahren an einer Lungenentzündung, wie die "New York Times" berichtet. Berühmt ist er für seine monumentalen Werke aus Stahl.
Einer der wichtigsten Bildhauer der Gegenwart ist tot: Der US-amerikanische Künstler Richard Serra starb im Alter von 85 Jahren in seinem Haus in Long Island. Das bestätigte Serras Anwalt John Silberman der "New York Times". Todesursache sei eine Lungenentzündung gewesen.
Die überwiegend aus rostendem Stahl bestehenden Kunstwerke Serras sind überall auf der Welt - auch in Deutschland - im öffentlichen Raum zu finden. Er schuf unter anderem den "Terminal" in Bochum, "Torque" in Saarbrücken und "Tilted Arc" in New York.
Serras "Equal" ist im Museum of Modern Art in New York ausgestellt.
"Poet des Eisens"
Serra wurde als Sohn einer russischen Mutter und eines spanischen Vaters in San Francisco geboren. Er machte seine Ausbildung in Paris und zog in den 1960er-Jahren nach New York. Zum Ende des Jahrzehnts enthüllte er sein Werk "One ton prop (House of cards)", vier 122 mal 122 Zentimeter große Bleiplatten, die wie ein Kartenhaus durch ihr eigenes Gewicht im Gleichgewicht gehalten werden.
Später widmete sich Serra großen, braun-orangefarbenen Stahlplatten. Sie wurden in New York, Washington, Bilbao oder Paris gezeigt. 2005 wurden acht bedeutende Serra-Werke im Guggenheim-Museum in Spanien ausgestellt. Im Jahr 2014 stellte er dunkle Türme in den Sand von Katar.
"Ost-West/West-Ost" heißt das Kunstwerk, das in der Nähe von Zekreet in Katar zu sehen ist.
Beim Publikum waren die im öffentlichen Raum ausgestellten großformatigen Stahlskulpturen des Amerikaners durchaus umstritten - 1981 wurde etwa die Demontage des "Tilted Arc" in New York gefordert. Kollegen nannten Serra wegen seines vom Minimalismus der 1970er-Jahre inspirierten Stils einen "Poeten des Eisens".