US-Repräsentantenhaus Trump mischt Suche nach McCarthy-Nachfolger auf
Offenbar in der kommenden Woche will sich der frühere US-Präsident Trump in die Suche seiner Republikaner nach dem Nachfolger des geschassten Repräsentantenhaus-Vorsitzenden McCarthy einschalten.
Nach Berichten von US-Medien will der frühere US-Präsident Donald Trump seine Republikaner während der Suche nach einem neuen Vorsitzenden für das Repräsentantenhaus "vereinen". Trump kündigte im Interview des Senders Fox News Digital an, am kommenden Dienstag für Gespräche mit Vertretern der Partei nach Washington zu reisen. Drei in Planungen eingeweihte Personen teilten der Nachrichtenagentur AP mit, dass auch von einem möglichen Besuch Trumps im Kapitol die Rede sei.
Eine der Gewährspersonen ergänzte, der Ex-Präsident werde vermutlich an einem für Dienstagabend (Ortszeit) geplanten parteiinternen Treffen mit Kandidaten hinter verschlossenen Türen teilnehmen. Das Votum über den neuen Vorsitzenden des Repräsentantenhauses könnte dann am Mittwoch folgen.
Beobachter: Trump will Kontrolle demonstrieren
Es wäre Trumps erster Besuch im Kapitol seit seinem Auszug aus dem Weißen Haus und dem Sturm seiner Anhänger auf den Kongresssitz am 6. Januar 2021. Auf Bundesebene muss sich der Ex-Präsident wegen seiner Versuche verantworten, seine Niederlage gegen seinen Nachfolger Joe Biden zu kippen. Auch im Staat Georgia wurde wegen ähnlicher Vorwürfe Anklage gegen Trump erhoben. Trump will 2024 wieder ins Weiße Haus zurück und liegt aktuell im Nominierungsrennen der Republikaner in parteiinternen Umfragen weit vorne.
Beobachter erwarten, dass er einen Kapitol-Besuch nutzen dürfte, um seine Kontrolle über weite Teile der Republikanischen Partei zu demonstrieren.
Fraktion zutiefst zersplittert
Die Fraktion im Repräsentantenhaus ist zutiefst zersplittert, was zuletzt an der historischen Absetzung von Kevin McCarthy als Vorsitzender der Kongresskammer deutlich geworden ist.
Als Favoriten für die Nachfolge McCarthys gelten Steve Scalise, der republikanische Fraktionschef im Repräsentantenhaus, und Jim Jordan, der Leiter des Justizausschusses der Kammer. Beide versuchen, sich die 218 nötigen Stimmen zu sichern, um das Spitzenamt zu erringen. Dafür sind sie gleichermaßen auf die Unterstützung der ultrarechten und moderaten Flügel ihrer Fraktion angewiesen.