Japan Regierungsbeamter wegen homophober Äußerung entlassen
Diskriminierende Aussagen über gleichgeschlechtliche Paare und die Ehe für Alle haben für einen hochrangigen Regierungsmitarbeiter in Japan Konsequenzen: Er wurde von Premier Kishida entlassen.
Der japanische Premierminister Fumio Kishida hat einen seiner Sekretäre wegen homophober Äußerungen entlassen. Die Aussagen von Masayoshi Arai seien "empörend" und nicht mit Japans "Streben nach einer inklusiven Gesellschaft" vereinbar, die Diversität anerkenne.
Die Aussagen Arais waren zuvor von dem Sender NHK veröffentlicht worden. Demnach sagte Arai gegenüber mehreren Reportern, er wolle verheiratete, gleichgeschlechtliche Paare "nicht einmal ansehen" und sie auch nicht als Nachbarn haben. Des Weiteren behauptete Arai dem Bericht zufolge, Menschen würden das Land verlassen, sollte Japan gleichgeschlechtliche Ehen erlauben. Später entschuldigte er sich öffentlich für seine Äußerungen.
Gleichgeschlechtliche Ehe bisher nicht rechtlich anerkannt
Japan hat als einziger Staat in der G7-Gruppe wirtschaftsstarker Demokratien die gleichgeschlechtliche Ehe bislang nicht anerkannt. Im Kampf um mehr Rechte erlangt die LGBTQ-Community nur langsam Fortschritte. So stellt die Stadt Tokio seit November zumindest sogenannte Partnerschaftszertifikate an gleichgeschlechtliche Paare aus. Mit diesem Zertifikat gehen aber nicht die Rechte wie bei einer Eheschließung einher.
Japans Regierungschef Kishida äußerte sich bislang kaum zu dem Thema Ehe für Alle. Während einer Parlamentssitzung hatte er laut der Nachrichtenagentur AFP in dieser Woche aber erklärt, dass gleichgeschlechtliche Ehen "die Gesellschaft beeinträchtigen" könnten und dass die Abgeordneten bei einer "Prüfung der Angelegenheit äußerst vorsichtig" vorgehen sollten.