Hunderte Flüge abgesagt Sturmtief "Khanun" wütet über Japan
Hunderte Flüge abgesagt und auch die Gedenkfeier für die Opfer des Atombombenabwurfs in Nagasaki war beeinträchtigt: Das Sturmtief "Khanun" ist mit Wucht über Teile Japans hinweggezogen. Auch Südkorea bereitet sich auf den Tropensturm vor.
Das Sturmtief "Khanun" hat in Teilen Japans und in Südkorea das öffentliche Leben stark beeinträchtigt. In der von heftigen Regenfällen betroffenen südjapanischen Insel Kyushu waren 16.000 Haushalte von der Stromversorgung abgeschnitten, in beiden Ländern wurden insgesamt über 400 Flüge annulliert.
Das Taifunwarnsystem des US-Militärs prognostizierte für "Khanun" Sturmböen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 130 Stundenkilometern. "Khanun" war zuvor von einem Taifun zu einem Tropensturm herabgestuft worden. In Südkorea war gestern das Welttreffen der Pfadfinder mit Zehntausenden Teilnehmer evakuiert worden. Es wird erwartet, dass "Khanun" am Donnerstag die südkoreanischen Küsten erreicht.
Höchste Alarmstufe in Südkorea
An zehn Flughäfen in Südkorea wurden fast 80 Flüge annulliert, Dutzende Fährverbindungen wurden vorübergehend eingestellt. Die Behörden lösten höchste Alarmstufe aus, laut dem Innenministerium dürfte das Sturmtief von heute bis Freitag "direkte Auswirkungen auf das gesamte Land" haben.
In Japan warnte die Wetterbehörde für die Präfektur Kagoshima auf Kyushu vor sintflutartigem Regen und einem "drastischen" Anstieg der Gefahr "lebensbedrohlicher Erdrutsche". Die Fluglinie Japan Airlines strich einer Sprecherin zufolge 252 Flüge, 25.000 Passagiere waren betroffen. Die Fluggesellschaft All Nippon Airways strich eigenen Angaben zufolge 96 Verbindungen, dies betraf 10.000 Passagiere.
Der Tropensturm wirkte sich auch auf Gedenkfeier für die Opfer des Atombombenabwurfs auf Nagasaki vor 78 Jahren aus. Die Zeremonie fiel deutlich kleiner aus als in den Vorjahren. Gäste aus dem In- und Ausland, darunter auch Japans Regierungschef Fumio Kishida, konnten diesmal nicht vor Ort teilnehmen. Erstmals seit 1963 fand das Gedenken zudem nicht im Friedenspark statt, sondern in einer Messehalle der Stadt.
Zwei Menschen starben in Okinawa
In der vergangenen Woche waren bereits zwei Menschen durch Unwetter im Gefolge von "Khanun" in der südlichsten Präfektur Okinawa ums Leben gekommen. Über dem Pazifik bildete sich bereits ein weiterer Taifun: "Lan" mit einer Windstärke von bis zu 108 Kilometern pro Stunde dürfte sich der japanischen Wetterbehörde zufolge in den kommenden Tagen auf Honshu zubewegen, die größte Insel Japans.