Kritik der USA Nordkorea meldet Start von Spionagesatellit
Die nordkoreanische Raumfahrtbehörde hat den ersten erfolgreichen Transport eines Spionagesatelliten ins All gemeldet. Zuvor waren zwei Versuche gescheitert. Die USA werfen Nordkorea den Bruch von UN-Resolutionen vor.
Nordkorea hat nach eigenen Angaben seinen ersten Spionagesatelliten in die Erdumlaufbahn gebracht. Die Trägerrakete sei um 22.42 Uhr (Ortszeit, 14.42 Uhr MEZ) vom Gelände Sohae abgehoben, meldete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA unter Berufung auf die nordkoreanische Raumfahrtbehörde.
Eine Trägerrakete mit dem Satelliten "Malligyong-1" war in der Provinz Nord-Phyongan gestartet. Diese sei auf der vorgesehenen Bahn geflogen und haben den Satelliten "exakt" auf seiner Umlaufbahn platziert. Zwölf Minuten später sei sie in die Erdumlaufbahn eingetreten.
Zuvor hatte das südkoreanische Militär erklärt, einen "mutmaßlich militärischen Überwachungssatelliten" entdeckt zu haben. Darüber, ob der Start erfolgreich oder fehlgeschlagen war, machte der südkoreanische Generalstab keine Angaben.
Japan wurde vorab in Kenntnis gesetzt
Auch Japan bestätigte einen Raketenstart. Das Büro von Ministerpräsident Fumio Kishida erklärte im Onlinedienst X, ehemals Twitter, Nordkorea habe dabei mutmaßlich eine ballistische Rakete eingesetzt. Diese sei vermutlich in den Pazifik gestürzt.
Nordkorea hatte Japan davon in Kenntnis gesetzt, dass es zwischen Mittwoch und Anfang Dezember einen Satellitenstart plane. Zwei vorherige Versuche waren nach nordkoreanischen Angaben gescheitert: ein erster im Mai, ein zweiter im August.
Nordkorea kündigt weitere Satelliten an
Man werde bald weitere Spionagesatelliten starten, um die Überwachung von Südkorea und anderen Regionen sicherzustellen. Die Behörden in Südkorea und Japan bestätigten zunächst nicht, dass ein Satellit in die Erdumlaufbahn gelangt sei.
Die USA verurteilten den Start als Bruch von UN-Resolutionen. Der Start unter Einsatz von "Technologie für ballistische Raketen" stelle einen klaren Verstoß gegen Resolutionen des UN-Sicherheitsrates dar, erklärte die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrates des Weißen Hauses, Adrienne Watson.
Der Vorgang verstärke außerdem "Spannungen" und könne die "Sicherheitssituation in der Region und darüber hinaus destabilisieren". Alle Staaten müssten den Raketenstart verurteilen, erklärte Watson. Nordkorea müsse seine provokanten Aktionen einstellen.