Saudi-Arabien Hadsch wieder für alle Muslime
Im ersten Jahr der Pandemie sah es leer aus in Mekka. Und auch in den vergangenen beiden Jahren galten strenge Einschränkungen für die Pilgerreise, die Muslime einmal im Leben machen sollten. Diesmal darf alles wieder wie vorher sein.
Nach drei Pilgerfahrten mit strengen Auflagen wegen der Corona-Pandemie hebt Saudi-Arabien in diesem Jahr alle Beschränkungen für Hadsch-Pilger auf. "Die Zahl der Pilger wird wieder so hoch sein wie vor der Pandemie, ohne jegliche Altersbeschränkung", sagte der Minister für Hadsch und Umrah, Tawfik al-Rabiah, vor Journalisten in Riad.
Die große Pilgerfahrt Hadsch gehört zu den fünf Säulen des Islam. Jeder fromme Muslim, der gesund ist und es sich leisten kann, ist angehalten, mindestens einmal im Leben an der Pilgerfahrt teilzunehmen.
Der Hadsch findet nur ein Mal im Jahr in einem festgelegten Zeitraum von fünf Tagen statt. In diesem Jahr ist es Ende Juni soweit. Die kleine Pilgerfahrt Umrah kann dagegen zu jedem Zeitpunkt im Jahr erfolgen.
2020 mussten die Pilger die Kaaba, das zentrale Heiligtum des Islams, noch mit reichlich Abstand zueinander umkreisen.
Stark reduzierte Anzahl während der Pandemie
Vor der Coronavirus-Pandemie kamen jedes Jahr Millionen von Menschen in die für Muslime heilige Stadt Mekka. 2019 hatten noch rund 2,5 Millionen Muslime aus aller Welt am Hadsch teilgenommen.
In den beiden darauffolgenden Jahren wurden die Zahlen drastisch gesenkt: Zum Hadsch 2020 waren nur 10.000 Gläubige zugelassen, 2021 waren es 60.000. Zudem galten strikte Auflagen. Zugelassen waren nur Gläubige, die ihren Wohnsitz in Saudi-Arabien hatten und die zwischen 18 und 65 Jahre als waren.
Im vergangenen Jahr durften dann fast 900.000 Pilger nach Mekka und Medina reisen, darunter rund 780.000 muslimische Pilger aus dem Ausland - allerdings nur, sofern sie unter 65 Jahre alt, geimpft waren und einen negativen Corona-Test vorweisen konnten.