ISAF-Einsatz in Afghanistan Bundeswehrsoldat bei Anschlag getötet
In Afghanistan ist bei einem Selbstmordanschlag ein Bundeswehrsoldat getötet worden. Das teilte Bundesverteidigungsminister zu Guttenberg im Bundestag mit. Der Angriff ereignete sich demnach in der nordafghanischen Provinz Baghlan. Sechs Soldaten wurden verwundet.
Bei einem Selbstmordanschlag in Nordafghanistan ist ein Bundeswehrsoldat getötet worden. Das teilte Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg im Bundestag mit. Nach seinen Angaben erfolgte der Angriff auf die deutsche ISAF-Einheit in der Provinz Baghlan. Sechs Soldaten wurden verwundet, zwei von ihnen schwer, wie das Einsatzführungskommando in Potsdam mitteilte.
Das Attentat ereignete sich den Angaben zufolge nördlich des Lagers des Regionalen Wiederaufbauteams bei Pol-i-Khomri. Den Angaben zufolge sprengte sich ein Selbstmordattentäter in der Nähe der Soldaten in die Luft, die nahe der Ortschaft Aka-Khel die Zufahrtstraße zu einer Brücke bewachen sollten.
"Ein barbarischer Akt"
Zu Guttenberg zeigte sich bestürzt über die Nachricht: "Unsere Gedanken und Gebete sind bei den Soldaten und ihren Familien", sagte er. Kanzlerin Merkel verurteilte den "feigen Anschlag", wie Regierungssprecher Steffen Seibert mitteilte. Ihr Mitgefühl gelte auch den sechs verletzten Soldaten sowie allen Angehörigen. Außenminister Guido Westerwelle erklärte, der Tod des deutschen Soldaten erfülle ihn "mit Schock und tiefster Trauer". Er sprach von einem "barbarischen Akt", der sich nicht nur gegen Deutschland richte, sondern auch "gegen die große Mehrheit der Afghanen, die eine friedliche, auf Ausgleich und Versöhnung gerichtete Politik für ihr Land will". Auch Vertreter von SPD, Grünen und Linkspartei verurteilten den Anschlag.
Seit Beginn des Afghanistan-Einsatzes sind damit 44 deutsche Soldaten ums Leben gekommen.
In Afghanistan kämpft eine internationale Streitmacht seit neun Jahren gegen die Taliban. Rund 120.000 Soldaten gehören zur internationalen Schutztruppe ISAF, 47 Länder sind an dem Einsatz beteiligt. Mit 78.430 Soldaten stellen die USA das stärkste ISAF-Kontingent. Weitere 22.000 Amerikaner sind im Rahmen der Mission "Enduring Freedom" (OEF) am Hindukusch.
Deutschland ist mit derzeit 4800 Soldaten der drittgrößte ISAF-Truppensteller nach den USA und Großbritannien. Die Obergrenze für das Bundeswehrkontingent beträgt 5000 Soldaten plus einer Reserve von 350 Soldaten.