Abschluss des EU-Russland-Gipfel Klartext nur hinter geschlossenen Türen
Ein Trio voller Harmonie - so jedenfalls präsentierten sich Russlands Präsident Putin und die EU-Spitzen Barroso und van Rompuy nach dem Gipfel der Presse in Brüssel. Tatsächlich dürfte es aber abseits der Journalisten zur Sache gegangen sein.
Zu den auf der Abschluss-Pressekonferenz am häufigsten benutzten Begriffen zählten die Worte "offen" und "ehrlich": Sowohl die EU-Spitzen als auch Russlands Präsident Wladimir Putin wählten sie, um die Aussprache in Brüssel zu beschreiben. Was darauf hindeutet, dass hinter verschlossenen Türen in der Tat Klartext geredet wurde.
Kein kritisches Wort vor der Presse
Öffentlich bemühten sich beide Seiten trotz allem, Gemeinsamkeiten zu betonen. Putin wies auf die enge wirtschaftliche Verflechtung Europas mit Russland hin.
Und weder EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso noch EU-Ratspräsident Herman van Rompuy beklagten vor der Presse Menschenrechtsverletzungen in Russland oder warfen ihrem Gast offen vor, für die nach wie vor brenzlige Lage in der Ukraine verantwortlich zu sein. Vielmehr war es den EU-Spitzen spürbar ein Anliegen, Putin noch einmal Ängste vor einem europäischen Abkommen mit der Ukraine zu nehmen: die östliche Partnerschafts-Politik der EU beschädige Russland nicht, vielmehr würde es von einem regeren Handel profitieren, so der Tenor.
Das Treffen war im Vorfeld zu einem Mini-EU-Russland-Gipfel zusammengeschrumpft worden. Ein Zeichen der Verärgerung der Europäer über den russischen Versuch, die Ukraine von einer Annäherung an die EU abzuhalten.