Sechs Auszeichnungen Raye dominiert die Brit Awards
Die britische Singer-Songwriterin Raye hat bei den Brit Awards einen neuen Rekord aufgestellt: Die 26-Jährige gewann in sechs Kategorien - unter anderem den Preis für das beste Album des Jahres.
Die britische Sängerin Raye ist ihrer Favoritenrolle bei den diesjährigen Brit Awards gerecht geworden und hat mit Preisen in insgesamt sechs Kategorien einen Rekord aufgestellt. Bei der Ehrung in London bekam sie die Trophäen für das Beste Album ("My 21st Century Blues"), für den Besten Song ("Escapism"), als Beste Künstlerin, als Beste Neue Künstlerin und als Beste R'n'B-Künstlerin überreicht. Im Vorfeld der 44. Award-Verleihung war sie bereits zur Songwriterin des Jahres gekürt worden - als erste Frau in der Geschichte der Awards.
Mit der Großmutter auf der Bühne
"Ihr ahnt nicht, was das für mich bedeutet", brachte Raye bei ihrer fünften Dankesrede des Abends heraus, nachdem sie ihren Glückstränen freien Lauf gelassen und ihre stolze Großmutter Agatha zu sich auf die Bühne geholt hatte. "Die Künstlerin, die ich vor drei Jahren war, würde nicht glauben, was sie heute sieht", sagte Raye weiter. "Ich habe die Kontrolle, ich bin jetzt meine eigene Chefin."
Vollkommen überwältigt: Raye und ihre Großmutter Agatha gemeinsam auf der Bühne
Mit "Escapism" gelang der Solo-Durchbruch
Raye, die mit bürgerlichem Namen Rachel Keen heißt, hatte zunächst Songs für Musikgrößen wie Beyoncé, Jennifer Lopez und Little Mix geschrieben, bevor sie sich als Solo-Künstlerin einen Namen machte. Es kam aber zu einem Zerwürfnis mit ihrem Label Polydor, das sie aus ihrem Vertrag entließ. Mit ihrem Hit "Escapism" zusammen mit US-Rapper 070 Shake landete sie vor rund einem Jahr an der Spitze der britischen Charts. Der Song hatte zunächst auf der Online-Plattform Tiktok für Furore gesorgt.
Raye war mit sieben Nominierungen ins Rennen gegangen - auch das ist ein Rekord. Mit ihren sechs Preisen ließ sie Blur, Harry Styles und Adele hinter sich, die es auf vier Auszeichnungen in einem Jahr gebracht hatten.
Der Brit Award für die Beste Internationale Band ging an die US-amerikanische Indie-Band Boygenius, bestehend aus den Singer-Songwriterinnen Julien Baker, Phoebe Bridgers und Lucy Dacus. SZA konnte ihren Preis als Beste Internationale Künstlerin nicht persönlich entgegennehmen und bedankte sich per Videonachricht, ebenso wie Miley Cyrus, die sich über ihren Preis für den Besten Internationalen Song freute ("Flowers").
Robin Schulz ging leer aus
In den Genre-Kategorien siegten Casisdead (HipHop/Grime/Rap), Calvin Harris (Dance), Dua Lipa (Pop) und Bring Me The Horizon (Alternative/Rock). Keinen Preis gab es für den einzigen deutschen Nominierten: Zusammen mit Oliver Tree war der DJ Robin Schulz mit "Miss You" für den Besten Internationalen Song nominiert gewesen.
Produzenten des Jahres wurden die Drum’n’Bass-Experten Chase & Status, bekannt unter anderem durch ihre Zusammenarbeit mit Rihanna und Rita Ora. Die beiden performten zusammen mit Becky Hill direkt nach ihrer Auszeichnung ihren gemeinsamen Hit "Disconnect". Dua Lipa hatte mit ihrem Hit "Training Season" samt beeindruckender Akrobatik im Stil des Neuen Zirkus und riskanter Stunts die Preisverleihung im Millennium Dome in London eröffnet. Calvin Harris und Ellie Goulding traten bei den Brits zum ersten Mal gemeinsam mit ihrem Hit "Miracle" auf. Auch Raye, Jungle, Rema und Tate McRae performten während der Awards-Show.
Seit Jahrzehnten gut im Geschäft: Kylie Minogue
Ein Medley der "Globalen Ikone"
Die australische Pop-Queen Kylie Minogue wurde als "Globale Ikone" geehrt und spielte zum Ende des Abends ein Medley ihrer größten Hits.
Für das Design der Preis-Statuette war in diesem Jahr Rachel Jones verantwortlich. "Bunt und chaotisch" sei der Look, so die britische Malerin. Seit 2011 wird die Trophäe von bekannten Künstlern, Architekten und Designern gestaltet, darunter Vivienne Westwood, Damien Hirst und Es Devlin. Moderiert wurde die Show von Clara Amfo, Maya Jama und Roman Kemp.