Ausschluss in Malmö Ermittlungen gegen ESC-Kandidaten eingestellt
Wegen einer Drohgebärde gegen eine Kamerafrau war der niederländische Kandidat Joost Klein vom Eurovision Song Contest in Malmö ausgeschlossen worden. Die Ermittlungen gegen ihn wurden nun eingestellt.
Die Ermittlungen gegen den niederländischen Kandidaten für den Eurovision Song Contest (ESC), Joost Klein, wegen eines Zwischenfalls nach dessen Halbfinal-Auftritt sind eingestellt worden. Das teilte die schwedische Staatsanwaltschaft mit.
Dem 26 Jahre alten Musiker war vorgeworfen worden, nach seinem Auftritt im Mai in Malmö eine bedrohliche Bewegung in Richtung einer Kamerafrau gemacht zu haben. Daraufhin hatte die schwedische Polizei die Ermittlungen gegen Klein aufgenommen. Der Niederländer, der sich mit dem Song "Europapa" einen Platz im Finale gesichert hatte, war außerdem daraufhin vom ESC ausgeschlossen worden.
Dass er die Ermittlungen gegen Klein eingestellt hat, begründete der zuständige Staatsanwalt Fredrik Jönsson damit, dass er nicht beweisen könne, "dass die Tat ernsthafte Angst hervorrufen konnte oder dass der Mann eine solche Absicht hatte".
Klein soll unerlaubt gefilmt worden sein
Der Fernsehsender Avrotros, der in den Niederlanden für den ESC zuständig ist, hatte damals erklärt, er sei es damals "entgegen klar getroffener Absprachen" beim Gang von der Bühne gefilmt worden. Er habe mehrmals darauf hingewiesen, dass er nicht gefilmt werden wolle. Schließlich sei es zu dem Vorfall gekommen. Die Polizei Malmö hatte der Nachrichtenagentur AFP zu den Vorwürfen gegen Klein gesagt, die Polizei ermittele wegen Einschüchterung.
Klein sei "ungeheuer froh und erleichtert, dass diese unsichere Periode beendet" sei, sagte sein Manager der niederländischen Nachrichtenagentur ANP. Die letzten paar Monate seien "furchtbar schwer" gewesen. "Endlich können wir laut sagen: Es gab nie einen Grund für dieses Verfahren." Der Sänger schaue in die Zukunft und arbeite an einem neuen Album.
Sender gibt sich nicht zufrieden
Doch für den TV-Sender Avrotros, der in den Niederlanden für den ESC zuständig ist, ist die Affäre nicht vorbei. Der Sender will ein Gespräch mit der Leitung der Europäischen Rundfunkunion EBU, dem Organisator des ESC. "Wir sind noch immer schwer enttäuscht, dass das europäische Abenteuer von Joost Klein und der gesamten Niederlande auf diese Weise brutal beendet wurde", erklärte Avrotros. Laut Avrotros war die Disqualifizierung "unnötig und unangemessen", das sei nun auch erwiesen.
Der Sender hatte nach eigenen Angaben bereits vor Monaten der EBU seine Beschwerden schriftlich mitgeteilt, aber darauf nie eine Antwort bekommen. Wegen der Affäre wurde noch nicht entschieden, ob die Niederlande am nächsten ESC teilnehmen werden.