EU-Dokument Wie funktioniert das Impfzertifikat?
Europaweit ganz einfach eine Corona-Impfung oder einen Test nachzuweisen - das verspricht das EU-Impfzertifikat. Doch was genau wird gespeichert? Wird es das Dokument nur digital geben? Und wo bekommt man es? Ein Überblick.
Welche Daten sollen gespeichert werden?
Das Zertifikat soll Aufschluss darüber geben, welchen Impfstoff der Inhaber erhalten hat. Zudem sollen auch Informationen zu frischen Tests und durchgestandenen Corona-Infektionen hinterlegt werden sowie der Name, das Geburtsdatum, das Impfdatum und der Aussteller des Zertifikats ausgelesen werden können.
Alle Beteiligten versichern, dass der Datenschutz gewährleistet sei. Es werden den Angaben zufolge keine persönlichen Daten auf Servern gespeichert, sondern nur auf dem eigenen Handy.
Papier oder digital?
Zum einen soll es möglich sein, die Nachweise digital auf dem Smartphone in der Wallet App zu hinterlegen - in Deutschland wird das unter anderem mit der Corona-Warn-App möglich sein. Eine App zur reinen Anzeige des Zertifikats wird in Deutschland derzeit unter der Führung des Technologiekonzerns IBM entwickelt, weitere Apps dürften folgen. Mit Hilfe eines QR-Codes sollen die Informationen dann in der ganzen EU fälschungssicher ausgelesen werden können. Wer kein Smartphone besitzt oder das Zertifikat nicht digital speichern möchte, kann es auch in Papierform bekommen.
Wer stellt den Nachweis aus?
In Deutschland sollen die Dokumente laut Gesundheitsministerium nur von autorisierten Menschen in Impfzentren, Arztpraxen und Krankenhäusern ausgestellt werden. Wie bereits Geimpfte an einen Nachweis kommen, ist noch nicht abschließend geklärt. Voraussichtlich soll der Nachweis dort erhältlich sein, wo die Impfungen verabreicht wurden. "Es werden verschiedene Möglichkeiten geprüft, um auch nachträglich digitale Impfnachweise zu erstellen", teilte das Gesundheitsministerium mit.
Wird das Impfzertifikat zur Pflicht?
Nein. "Der digitale Impfnachweis ist lediglich ein freiwilliges und ergänzendes Angebot", heißt es in einer aktuellen Information des Bundesgesundheitsministeriums. Wer keinen digitalen Impfnachweis besitze, könne eine Impfung weiterhin über den gelben Impfausweis nachweisen.
Was ermöglicht das Zertifikat dem Besitzer?
Das entscheiden die EU-Länder selbst. Beliebte Reiseländer wie Griechenland und Spanien sind schon länger an dem Zertifikat interessiert. Für was es dort aber konkret genutzt werden soll, steht aber noch nicht abschließend fest. Klar ist aber, dass der Nachweis von Tests, Impfungen und Genesungen deutlich vereinfacht werden dürfte. Zudem sollen die EU-Staaten selbst entscheiden können, ob sie Zertifikate auf Grundlage von nationalen Notfallzulassungen für die noch nicht von der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) zugelassenen Impfstoffe Sputnik V und Sinopharm akzeptieren.