Krieg gegen die Ukraine EU-Preisdeckel für russische Ölprodukte
Die EU-Länder haben sich auf einen Preisdeckel für russische Ölprodukte geeinigt. Wenig später erklärten die G7 und Australien, auch sie hätten sich auf solche Obergrenzen verständigt. Sie sollen von Sonntag an gelten.
Die EU-Länder haben sich der schwedischen EU-Ratspräsidentschaft zufolge auf einen Preisdeckel für russische Ölprodukte geeinigt. Mit der Obergrenze will die EU Russlands Finanzquellen für den Krieg in der Ukraine stärker beschneiden.
Laut EU-Diplomaten soll eine Preisobergrenze von 100 Dollar je Barrel auf hochwertige Ölprodukte wie Diesel und von 45 Dollar je Barrel auf günstigere Produkte wie Heizöl gelten. Die Entscheidung geht auf einen Vorschlag der EU-Kommission zurück, dem zufolge die Grenzen von Sonntag an gelten sollen.
G7 und Australien verständigen sich ebenfalls auf Preisdeckel
Polen und die baltischen Staaten Lettland, Litauen und Estland hatten Diplomaten zufolge für niedrigere Obergrenzen plädiert, was die Verhandlungen um einige Tage verzögert habe. Die G7 und Australien erklärten, sie hätten sich ebenfalls auf einen Preisdeckel verständigt. Die Limits entsprechen demnach denen der EU.
Anfang Dezember hatten die EU, die G7 und Australien bereits einen Preisdeckel von 60 Dollar für russisches Rohöl verhängt. Durchgesetzt wird das Limit, indem westlichen Reedern und Versicherern der Transport und die Versicherung der russischen Produkten nur erlaubt wird, wenn beim Kauf die Obergrenzen respektiert wurden.
US-Finanzministerin Janet Yellen erklärte, es gebe erste Anzeichen, dass die Deckelung von Preisen für Rohöl die russischen Einnahmen verringere. Nach einer Einschätzung von EU-Kommissionpräsidentin Ursula von der Leyen vom Donnerstag kostet die bestehende Preisobergrenze für russisches Öl Moskau bereits rund 160 Millionen Euro pro Tag.