Türkei Explosion nahe Parlament in Ankara
Am Morgen gab es in der türkischen Hauptstadt Ankara eine Explosion. Zwei Angreifer sollen dem Innenminister zufolge in der Nähe von Parlament und Innenministerium einen Bombenanschlag verübt haben. Beide seien nun tot.
Mitten in der türkischen Hauptstadt Ankara hat es in den Morgenstunden eine laute Explosion gegeben. Das berichteten türkische Medien. Die Explosion war CNN Türk zufolge auf dem İsmet-İnönü-Boulevard zu hören, wo sich das Parlamentsgebäude und das Innenministerium befinden.
Innenminister Ali Yerlikaya schrieb beim Twitter-Nachfolger X von einem "Bombenanschlag". Einer der beiden "Terroristen" habe sich in die Luft gesprengt, der zweite sei getötet worden. Nach Angaben des Ministers hat die Polizei damit eine zweite Explosion verhindert.
Der Angriff habe sich an der Eingangstür zum Innenministerium ereignet, so der Minister. Bei dem Schusswechsel seien auch zwei Polizisten leicht verletzt worden. Sie befinden sich Yerlikaya zufolge nun in medizinischer Behandlung.
Der türkische Justizminister Yılmaz Tunç sprach ebenfalls von einem "Terroranschlag". Er wünschte den Polizisten eine baldige Genesung. Die Generalstaatsanwaltschaft habe eine gerichtliche Untersuchung eingeleitet. "Unser Kampf gegen den Terrorismus wird noch entschlossener weitergehen, daran sollte niemand zweifeln", schrieb Tunç bei X.
Absperrungen und Sprengkommandos
Die beiden Angreifer seien mit einem Auto vor das Innenministerium gefahren und hätten mit Gewehren bewaffnet versucht, an Wachen vorbei in das Ministerium zu gelangen, meldete der Sender NTV unter Berufung auf Medienberichte. Damit seien sie aber gescheitert. Einer der beiden habe sich daraufhin in die Luft gesprengt.
Zahlreiche Polizisten, medizinische Teams und Feuerwehren wurden CNN Türk zufolge entsandt. Sicherheitskräfte haben in der Gegend Absperrungen errichtet. Laut einem Bericht der türkischen Zeitung "Hürriyet" wurden der Zu- und Ausgang des Parlamentsgebäudes vorübergehend gesperrt.
Fernsehaufnahmen zeigten der Nachrichtenagentur AP zufolge, wie Sprengkommandos in der Nähe eines geparkten Fahrzeugs arbeiteten. Laut der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu wurde auch eine Nachrichtensperre verhängt.
Kontrollierte Sprengungen
Bombenentschärfungsteams der türkischen Polizei führten nach Polizeiangaben kontrollierte Sprengungen durch. Es gebe keinen Grund zur Panik, erklärte die Polizei der türkischen Hauptstadt bei X. Es habe Vorfälle mit "verdächtigen Paketen" gegeben, hieß es. Der Sender NTV berichtete, dass auch der zweite Angreifer am Körper Sprengstoff getragen habe, der kontrolliert gesprengt worden sei.
"Mit Entsetzen beobachten wir die Nachrichten von dem Terroranschlag heute morgen im Herzen Ankaras", schrieb die Deutsche Botschaft in Ankara bei X. Das Stadtzentrum von Ankara solle gemieden werden.
Das türkische Parlament sollte heute nach der Sommerpause mit einer Zeremonie wiedereröffnet werden.