Frankreich Hundekot-Ermittlung per DNA-Test
"Ich kann die ganzen Häufchen nicht mehr sehen!" Der Bürgermeister der französischen Stadt Béziers hat dem Hundekot den Kampf angesagt: Damit zurückgelassene Häufchen zugeordnet werden können, müssen sich nun alle Hunde einem DNA-Test unterziehen.
Die Stadtverwaltung im südfranzösischen Béziers hat die Nase voll von Hundehaltern, die den Kot ihrer Tiere nicht beseitigen und will die Übeltäter künftig per DNA-Analyse aufspüren. Eine neue Verordnung schreibt Hundehaltern im Stadtzentrum seit dieser Woche vor, einen genetischen Ausweis für ihre Vierbeiner erstellen zu lassen. Auf dem Bürgersteig liegende Haufen können dann analysiert und einem konkreten Hund zugeordnet werden.
Wer ohne genetischen Ausweis mit seinem Hund unterwegs ist, muss nach einer Schonfrist von drei Monaten 38 Euro zahlen, für nicht beseitigten Hundekot sind 122 Euro Buße fällig. Zunächst soll das Verfahren während zwei Jahren getestet werden. "Ich kann die ganzen Häufchen nicht mehr sehen", sagte Bürgermeister Robert Ménard dem Sender France Info.
1000 Häufchen pro Monat - hohe Reinigungskosten
"Wir haben gezählt: Allein im Stadtzentrum sammeln wir jeden Monat über 1000 Stück ein. Man muss Sanktionen verhängen, damit die Leute sich anständig benehmen." Sein Büro in Béziers gab an, die Reinigung von Hundekot koste die 75.000-Einwohner-Gemeinde jährlich rund 80.000 Euro.
Der rechtspopulistische Politiker Ménard versucht seit 2016, DNA-Tests bei Hunden einzuführen. Frühere Bemühungen wurden vom Staat aus rechtlichen Gründen zurückgewiesen. Die neuen Regeln wurden nun versuchsweise für die nächsten zwei Jahre eingeführt. Die Stadtverwaltung werde allen Hundehaltern anbieten, kostenlos einen Speicheltest ihres Hundes vornehmen zu lassen, der für den genetischen Ausweis nötig sei. Außerdem sei dies beim Tierarzt möglich.
DNA-Tests zur Zuordnung von Hundehäufchen gibt es bereits in mehreren Städten weltweit, unter anderem in Teilen Londons, in Tel Aviv und Valencia. In Deutschland kündigte die Gemeinde Weilerswist westlich von Bonn im Sommer vergangenen Jahres diesen Schritt an. Wie eine Sprecherin der Stadt sagte, sei dazu allerdings eine Änderung des Landeshundegesetzes nötig. Getan habe sich bisher noch nichts.