Klimaschutz in Europa EU-Kommission schlägt neues Zwischenziel vor
90 Prozent weniger Treibhausgase bis 2040, das will die EU-Kommission auf dem Weg zur Klimaneutralität als neues Ziel festlegen. Doch bislang handelt es sich nur um eine Empfehlung.
Die EU-Kommission hat eine europaweite Treibhausgas-Einsparung um 90 Prozent bis zum Jahr 2040 vorgeschlagen. Im Straßburger Europaparlament hat sie eine entsprechende Empfehlung für ein Klimaziel abgegeben.
"Wir haben gerade den heißesten Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen erlebt", sagte EU-Klimakommissar Wopke Hoekstra. Die EU müsse jetzt gegensteuern, um katastrophale Zerstörung zu verhindern. Mit dem Ziel bis 2040 könnte Europa auch seinen Verpflichtungen aus dem Pariser Klimaabkommen erfüllen.
Wettbewerbsfähigkeit der Union müsse sichergestellt sein
Als Sektoren, die Treibhausgase einsparen können, werden etwa die Industrie, der Verkehr und die Landwirtschaft genannt. Die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie müsse zudem sichergestellt werden und ein strategischer Dialog mit Industrie und Bauern stattfinden.
Der Vorschlag sieht außerdem vor, dass erneuerbare Energien ausgebaut und etwa Technologien für eine Abscheidung und Speicherung von Kohlendioxid vorangebracht werden.
Gesetzesvorschlag erst nach der Europawahl
Der Kommissionsvorschlag soll den Weg für die angestrebte Klimaneutralität der EU bis 2050 ebnen. Das Ziel für 2040 ist kein Gesetzesvorschlag, sondern zunächst eine Empfehlung.
Nach den Europawahlen Anfang Juni müsste die nächste EU-Kommission einen Gesetzesvorschlag für die Festlegung des Klimaziels für 2040 vorlegen, damit das Ziel verbindlich wird. Bislang gibt es die festgeschriebenen Ziele in der EU, die CO2-Emissionen bis 2030 um 55 Prozent gegenüber 1990 zu senken und bis 2050 klimaneutral zu werden.