"Ocean Explorer" Kreuzfahrtschiff vor Grönland auf Grund gelaufen
Ein Kreuzfahrtschiff mit 206 Menschen an Bord ist vor Grönland gestrandet. Offenbar wurden weder Passagiere noch Besatzungsmitglieder verletzt. Doch die Bergung wird wohl Tage dauern.
Vor der grönländischen Küste ist ein Kreuzfahrtschiff mit 206 Menschen an Bord auf Grund gelaufen. Das teilte das Arktische Kommando mit, das als Teil der dänischen Streitkräfte für die Verteidigung Grönlands und der Färöer zuständig ist. Der "Ocean Explorer" liege seit Montag in einem Fjord etwa 1.400 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Nuuk, hieß es weiter.
Die dänischen Behörden versicherten, von den Passagieren und Besatzungsmitgliedern sei niemand in Gefahr. Auch Schäden seien nicht gemeldet worden. Allerdings seien die nächsten dänischen Hilfskräfte mehr als 2000 Kilometer von der Unglücksstelle im Alpefjord entfernt. Wie das ARD-Studio in Stockholm erfuhr, befinden sich an Bord des Schiffes keine deutschen Passagiere.
Das gut 104 Meter lange und 18 Meter breite Schiff der norwegischen Ulstein-Reederei fährt unter der Flagge der Bahamas und war gestern im Alpefjord im nördlichsten Nationalpark der Welt auf Grund gelaufen, der wegen seiner Eisberge und Moschusochsen bekannt ist.
Hilfe frühestens am Freitag?
Hilfe könne frühestens Freitag eintreffen, sagte Brian Jensen vom Arktiskommando der Marine. Gefahr für die Umwelt bestehe nicht, man nehme den Vorfall aber sehr ernst. "Das Wichtigste für uns ist, dass alle in Sicherheit sind", sagte er. Die dänischen Behörden baten ein anderes Kreuzfahrtschiff in der Nähe, sich für einen eventuellen Notfall bereitzuhalten.
Warum das Kreuzfahrtschiff strandete, blieb zunächst unklar, auch das australische Betreiberunternehmen Aurora Expeditions machte dazu keine Angaben. Die Gegend, in der das Schiff feststeckt, ist bis heute wenig erforscht, die Wassertiefe lässt sich nur schwer abschätzen. Möglicherweise könnte die Besatzung aber bei der nächsten Flut wieder in der Lage sein, ohne Hilfe von außen in See zu stechen.