Nach Unwetter auf Mallorca Gestrandete Reisende, Rangelei am Flughafen
Nach dem schweren Unwetter auf Mallorca ist die Lage am Flughafen in Palma weiter angespannt. Viele Reisende warten immer noch auf ihren Rückflug. Die Seenotrettung sucht nach zwei vermissten deutschen Seglern.
Ein schweres Unwetter hat auf Mallorca und teilweise auch auf den anderen Baleareninseln für Chaos gesorgt. Wegen der wetterbedingten Streichung Dutzender Flüge mussten Hunderte Touristen die Nacht zum Montag auf dem Flughafen von Palma verbringen. Dort war die Lage am späten Nachmittag nach Berichten von Regionalmedien immer noch alles andere als entspannt.
Am Flughafen gebe es noch lange Schlangen von gestrandeten Reisenden sowie genervte und schimpfende Passagiere, berichtete die Lokalzeitung "Mallorca Diario". Auch berichteten Passagiere laut "Mallorca Zeitung" von einer "Rangelei" zwischen Urlaubern und Bodenpersonal. Mitarbeiter von Airlines hätten sogar vor Verzweiflung geweint. Unter den Betroffenen seien auch viele deutsche Urlauberfamilien mit sehr kleinen Kindern.
Insgesamt seien am Sonntag im Airport Son Sant Joan 29 Abflüge gestrichen worden, teilte die spanische Flughafenverwaltungsbehörde Aena mit. Zudem seien 27 ankommende Flüge gecancelt und 18 umgeleitet worden. Am Montag gab es laut Medienberichten noch viele Verspätungen.
Zwei deutsche Segler vermisst
Zwei deutsche Segler, die am Sonntag mit ihrem etwa neun Meter langen Boot von Menorca nach Mallorca unterwegs waren, sind als vermisst gemeldet wurden. Es handele sich um einen 50-Jährigen und dessen 19-jährigen Sohn, teilte der spanische Seerettungsdienst mit. An der Suche am sogenannten Kanal von Menorca zwischen den beiden Baleareninseln beteiligten sich den amtlichen Angaben zufolge zwei Rettungsschiffe und ein Hubschrauber.
Ob das spurlose Verschwinden des Bootes "Makan Angin mit dem Unwetter zu tun hat, ist bislang unklar. Der Kontakt zu den Deutschen sei bereits am Sonntag gegen zehn Uhr morgens abgebrochen, hieß es.
Nahestehende Menschen hätten die Behörden von Deutschland aus erst am Sonntagabend gegen 18.30 Uhr benachrichtigt. Ob es sich bei den beiden Vermissten um Touristen oder um auf den Balearen wohnende Deutsche handelt, wurde nicht bekannt.
Mehrere Leichtverletzte auf Kreuzfahrtschiff
Zu Medienberichten, das Kreuzfahrtschiff "Britannia" sei im Sturm mit einem Tanker kollidiert, sagte ein Sprecher von P&O Cruises dem Sender Sky News, das Schiff sei am Sonntag in einen "wetterbedingten Zwischenfall" am Hafen von Palma verwickelt gewesen. Eine "kleine Anzahl von Menschen" habe leichte Verletzungen erlitten und sei an Bord behandelt worden.
Die teils heftigen Unwetter mit Orkanböen und starkem Regen führten allein auf Mallorca nach einer jüngsten Bilanz des balearischen Notdienstes zu mehr als 450 Vorfällen, vor allem infolge umgestürzter Bäume. Menschen kamen den amtlichen Angaben zufolge nicht ernsthaft zu Schaden. Die zwei Kinder, die auf dem Meer vor dem Strand von Illetes in Calviá auf einer Luftmatratze vom starken Wind weggeweht worden waren, konnten unverletzt an Land gebracht werden.
Warnstufe auf Gelb heruntergesetzt
Die Unwetter sorgten zum Teil auch auf den Nachbarinseln Ibiza und Menorca für einiges Chaos. Gegen Sonntagabend hatte sich das Wetter auf den Balearen aber wieder beruhigt. Der Wetterdienst Aemet setzte die Warnstufe von Orange auf Gelb herunter. Gewarnt wird derzeit vor hohem Wellengang an der Küste.