Einsturz auf Mallorca Außenbereich wurde illegal umgebaut und betrieben
Der Teileinsturz eines Gebäudes in Palma de Mallorca hängt offenbar mit einem nicht genehmigten Umbau zusammen. Dies teilten die Behörden mit. Außerdem habe es keine Betriebslizenz für den ersten Stock gegeben.
Die Besitzer des auf Mallorca eingestürzten Restaurants hatten keine Betriebslizenz für den ersten Stock. Das sagte der Bürgermeister der Inselhauptstadt Palma de Mallorca, Jaime Martínez Llabrés, bei einer Pressekonferenz.
Erste Ermittlungen hätten ergeben, dass eine zu große Belastung des Balkons im Obergeschoss zum Einsturz geführt habe. "Wir gehen davon aus, dass sich zum Unfallzeitpunkt 21 Personen im ersten Stock befanden." Zudem sei der Bereich kürzlich ohne Baugenehmigung mit einem neuen Estrich ausgestattet worden, was zu einem "Übergewicht" geführt habe, berichtete Feuerwehrchef Eder Garcia. Das durch diese Umbauten verursachte Übergewicht in Kombination mit einer großen Zahl von Gästen habe zum Einsturz geführt.
Gäste des Lokals sollen vor dem Unglück Tische dorthin getragen und zusammengestellt haben. Bei dem Unglück am vergangenen Donnerstag waren an der belebten Strandpromenade Calle de Cartago in Palma vier Menschen ums Leben gekommen, es gab 16 Verletzte. Nach Angaben des Bürgermeisters liegt noch ein Mensch im Krankenhaus.
Keine Erlaubnis zum Umbau
Laut dem Bürgermeister verfügten die Betreiber über eine Genehmigung für eine Musik-Bar im Keller des Gebäudes sowie über eine Restaurant-Lizenz für das Erdgeschoss. Die Nutzung des ersten Stockwerks des "Medusa Beach Club" sei jedoch illegal gewesen sei, sagte Martínez.
Gegen das Lokal habe man bereits lange vor dem Einsturz wegen Umbauarbeiten, die trotz eines Ablehnungsbescheides durchgeführt worden seien, ein Verfahren eröffnet.
Zur Schuldfrage sagte der Bürgermeister, dass es für die Stadt unmöglich sei, alle 5.000 Restaurants und Lokale zu kontrollieren. Er kündigte an, im Sommer werde es an unter anderem an der Playa strenge Kontrollen geben. Das Rathaus verfüge dafür über zehn Inspekteure.