Schwere Überschwemmungen in Österreich Häuser beschädigt, Autos mitgerissen
Heftige Regenfälle haben in Österreich zu schweren Überschwemmungen geführt. In einem Ort in der Steiermark waren die Bürger aufgerufen worden, wegen Lebensgefahr zu Hause zu bleiben. Inzwischen hat sich die Lage etwas entspannt.
In Österreich hat heftiger Regen zu Überschwemmungen geführt. Besonders betroffen ist der Ort Deutschfeistritz in der Steiermark. Nach Angaben von Meteorologen fielen in der Region in kurzer Zeit mehr als 100 Liter pro Quadratmeter. In dem 4.000-Einwohner-Ort nördlich von Graz riss eine Sturzflut Autos mit und beschädigte zahlreiche Häuser.
Der Ortskern sei zeitweise nur mit Booten zu erreichen gewesen , schrieb die "Kleine Zeitung". Einige Autofahrer seien in ihren Fahrzeugen eingeschlossen gewesen, hätten aber gerettet werden können, sagte ein Gemeindesprecher der Zeitung. Aufnahmen zeigen wie Menschen versuchen, sich auf Autos in Sicherheit zu bringen, welche durch die Wassermassen zwischen zwei Häuser gespült wurden. Auf Fotos war zu sehen, dass das Wasser Autos gegen Häuserwände drückten.
Weitere Aufnahmen zeigen Feuerwehrkräfte, welche bereits im Dauereinsatz sind. Straßen und Zugstrecken waren kaum noch zu erkennen. Alle Bürger in dem Ort wurden aufgerufen, wegen Lebensgefahr zu Hause zu bleiben.
Häuser von der Außenwelt abgeschnitten
Mehrere Menschen wurden aus Übelbach ausgeflogen, berichtete der Sender Ö3 im Onlinedienst X. Wie die Landeswarnzentrale der Nachrichtenagentur APA mitteilte, waren die Häuser der Betroffenen von der Außenwelt abgeschnitten.
Die Warnzentrale riet den Menschen zur Vorsicht. Die Ufer von Gewässern und Keller sollten in den von viel Regen betroffenen Gebieten gemieden werden, hieß es.
Im Burgenland, wo vor allem der Bezirk Oberwart betroffen war, wurde dem APA-Bericht zufolge die Unterstützung des Bundesheeres angefordert. Für den gesamten Bezirk galt demnach der Katastrophenfall.
Fahrbahnen gesperrt, Pflegeheim evakuiert
Eine Mure ging auf die Autobahn in der Nähe von Graz nieder. Wegen der Erd- und Geröllmassen waren beide Fahrbahnen zunächst auch noch am Sonntag gesperrt. Durch die Böen waren auch zahlreiche Bäume auf Straßen gestürzt. Mehrere Routen seien noch gesperrt, sagte ein Polizeisprecher.
Rund um die Landeshauptstadt Graz musste die Feuerwehr zu mehr als 800 Unwetter-Einsätzen ausrücken, schrieb die "Kleine Zeitung". Ein Pflegeheim in Neudau in der Steiermark musste evakuiert werden, weil es unter Wasser stand, wie ein Katastrophenschutz-Sprecher der APA sagte. Insgesamt wurden 40 Personen in Sicherheit gebracht.
Auch in Tirol kam es infolge von Starkregen und Hagel am Samstagabend zu Murenabgängen. In Niederösterreich musste die Polizei vor allem im Süden ausrücken, hauptsächlich für Auspumparbeiten.
Einige Wahllokale mussten verlegt werden
Auch einige Wahllokale für die EU-Wahl waren durch die schweren Unwetter nicht zugänglich oder zerstört worden. Das gelte etwa für Wahllokale in der Steiermark sowie mehrere im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld, teilten Behörden am Vormittag mit. Allerdings hätten die zuständigen Bürgermeister schnell reagiert und die Wahllokale verlegt.
Am Sonntag hatte sich das Wetter zunächst beruhigt. Der Zivilschutzalarm, der laut APA zwischenzeitlich in Deutschfeistritz, Eggersdorf und im Grazer Viertel Nord-Andritz ausgerufen worden war, wurde am Morgen wieder aufgehoben. Meldungen zu Verletzten gab es nicht.
Weitere Gewitter im Laufe des Tages sind aber laut Meteorologen nicht auszuschließen. Die Unwettergefahr sei vor allem in Tirol erheblich, hieß es.