Polen Mutmaßlicher russischer Spion festgenommen
In Polen ist ein russischer Eishockeyspieler festgenommen worden, der für Russland spioniert haben soll. Dem Verdächtigen drohen bei einer Verurteilung bis zu zehn Jahre Haft.
Der polnische Geheimdienst hat einen Eishockeyspieler festgenommen, der aus Russland stammt und für sein Heimatland spioniert haben soll. Er sei Teil eines Netzwerks gewesen, das vorrangig die Infrastruktur in Polen ausgespäht haben soll, hieß es von der zuständigen Staatsanwaltschaft.
Der Mann wurde demnach bereits am 11. Juni im südpolnischen Schlesien vom Geheimdienst festgenommen. Zur Identität des Beschuldigten äußerte sich die Staatsanwaltschaft nicht. Auch zu dem Eishockey-Club, für den der Mann gespielt haben soll, machte sie keine Angaben. Wie die Nachrichtenagentur dpa berichtete, soll das Team aber in der Ersten Liga spielen.
Gegen den mutmaßlichen Spion werde nun wegen des Verdachts ermittelt, einer kriminellen Vereinigung anzugehören und im Auftrag eines ausländischen Geheimdienstes gegen die Interessen Polens agiert zu haben. Dem Verdächtigen drohen bis zu zehn Jahre Haft.
Spione sollen Polens Eisenbahnnetz ausgespäht haben
Der Sportler soll sich Angaben der Ermittler zufolge seit Oktober 2021 in Polen aufgehalten haben. Er sei das mittlerweile 14. Mitglied eines russischen Spionagerings, das festgenommen werden konnte. Auch der polnische Justizminister Zbigniew Ziobro bestätigte die Festnahme auf Twitter. "Die russischen Spione fliegen einer nach dem anderen auf", schrieb er.
Von russischer Seite gab es kaum Reaktionen auf den Spionageverdacht. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow äußerte lediglich, dass "noch keine detaillierten Informationen" zu dem Fall vorliegen würden.
Wie die polnische Nachrichtenagentur PAP berichtete, soll das Spionagenetzwerk, dem der Verdächtige angehört haben soll, hauptsächlich das Eisenbahnnetz des Landes überwacht haben. Über Polen wird ein Großteil der von der EU und der NATO zur Verfügung gestellten Militärhilfe in die Ukraine transportiert.