Mitbegründer der Vox-Partei Spanischer Politiker niedergeschossen
Der rechte spanische Politiker Alejo Vidal-Quadras ist in Madrid auf offener Straße niedergeschossen worden. Das Motiv der Tat ist laut Polizeiangaben unklar. Medienberichten zufolge hat Vidal-Quadras den Angriff überlebt.
Der rechte spanische Politiker und Mitbegründer der rechtspopulistischen Partei Vox, Alejo Vidal-Quadras, ist in Madrid auf offener Straße von einem Unbekannten niedergeschossen worden. Mehrere Medien berichten dabei unter Berufung auf Polizeiquellen von einem Schuss ins Gesicht oder den Kopf.
Der 78-Jährige sei demnach bei Bewusstsein ins Krankenhaus gebracht worden. Sein Zustand sei stabil und sein Leben nicht in Gefahr. Das Motiv der Tat ist unklar. Den Medien zufolge schloss die Polizei einen Raubüberfall nicht aus, man habe die Ermittlungen aufgenommen.
Konservative gegen Sánchez
Vidal-Quadras war in den 1990er-Jahren Vorsitzender der konservativen Partei PP in Katalonien. Von 1999 bis 2014 war er Vizepräsident des Europäischen Parlaments und gehörte im Jahr 2013 zu den Gründern der rechtsextremen Vox-Partei, die er nach ihrer Gründung aber schnell wieder verließ.
Vox und die Konservativen gehören zu scharfen Kritikern eines vom derzeitigen Regierungschef Pedro Sánchez geplanten Amnestie-Gesetzes für katalanische Unabhängigkeitsbefürworter. Im Gegenzug für das geplante Gesetz unterstützen die Separatisten die Bildung einer neuen Regierung unter dem Sozialisten Sánchez. Dieser könnte damit Regierungschef bleiben, obwohl er die jüngste Parlamentswahl nicht gewonnen hatte.
Vidal-Quadras war seit Jahren nicht mehr politisch aktiv, trat aber weiterhin als Medienkommentator und Kolumnist öffentlich in Erscheinung. Er verfasste heute einen Beitrag auf der Plattform X (ehemals Twitter), in dem er die Einigung zwischen der sozialistischen PSOE und der katalanischen Separatistenpartei auf eine Amnestie scharf kritisierte. Vox und die Konservativen organisieren seit Wochen Massenproteste gegen das Amnestie-Gesetz und gegen Sánchez.