Juri Uschakow

Kritik an Vorschlag Putin-Berater reagiert ablehnend auf Waffenruhe

Stand: 13.03.2025 14:23 Uhr

Aus Russland kommt deutliche Kritik an dem US-ukrainischen Vorschlag einer Waffenruhe. Präsident Putins Berater Uschakow sprach von einer "Atempause" für die Ukraine, russische Interessen seien nicht bedacht.

Putins außenpolitischer Berater Juri Uschakow hat den Vorschlag für eine Waffenruhe im Ukraine-Krieg kritisiert. "Das ist nichts anderes als eine Atempause für das ukrainische Militär, mehr nicht", sagte Uschakow dem russischen TV-Sender Rossija 1.

Uschakow führte aus, Russland wolle eine "langfristige friedliche Lösung, die Moskaus Interessen und Anliegen berücksichtigt". Er habe diesen Standpunkt auch dem nationalen Sicherheitsberater der USA, Mike Waltz, deutlich gemacht. Die beiden hatten am Vortag telefoniert, nachdem die Ukraine einem US-Vorschlag für eine 30-tägige Waffenruhe zugestimmt hatte.

Uschakow unterstützt Putins bisherige Sicht

"Es bringt uns nichts, es gibt den Ukrainern nur die Möglichkeit, sich neu zu formieren, an Stärke zu gewinnen und dasselbe fortzusetzen", sagte er russischen Medien zufolge. Uschakow stützte damit die bisherigen Aussagen von Präsident Wladimir Putin, der eine Feuerpause nur als Vorteil für die Ukraine und ihre westlichen Partner betrachtet.

Ablehnende Signale aus Russland zu den Feuerpauseplänen von den USA und der Ukraine

Silke Diettrich, ARD Moskau, zzt. Köln, tagesschau, 13.03.2025 17:00 Uhr

Russland sieht sich selbst aber militärisch im Vorteil. Erst heute gab das russische Verteidigungsministerium an, Sudscha in der Region Kursk zurückerobert zu haben - die größte Stadt, die ukrainische Soldaten in dem russischen Gebiet besetzt hatten. Die Ukraine äußerte sich dazu bisher nicht, eine unabhängige Überprüfung ist nicht möglich.

Putin werde sich nach einem Treffen mit dem belarusischen Staatschef Alexander Lukaschenko noch heute umfassend zur Ukraine äußern, kündigte Uschakow an.

US-Sondergesandter offenbar in Moskau eingetroffen

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow hatte sich mit Äußerungen zur Waffenruhe zuvor noch zurückgehalten. Er wolle sich nicht äußern, weil US-Unterhändler auf dem Weg nach Moskau seien, hieß es. "Bevor die Gespräche beginnen, und sie haben noch nicht begonnen, wäre es falsch, in der Öffentlichkeit darüber zu sprechen", sagte Peskow.

Russische Nachrichtenagenturen meldeten, dass der US-Sondergesandte Steve Witkoff in Moskau gelandet sei. Die Waffenruhe würde für Russland einen Stopp des Vormarsches bedeuten - aber eine Ablehnung könnte die vorsichtige Annäherung an die USA scheitern lassen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete die tagesschau am 13. März 2025 um 14:00 Uhr.