Treffen zur Flüchtlingskrise EU beruft Sondergipfel für Mittwoch ein
Bei der Frage, wie mit der großen Zahl von Flüchtlingen umgegangen werden soll, sind die EU-Staaten tief zerstritten. Für Mittwoch hat die EU deshalb einen Sondergipfel einberufen. Eine gerechtere Verteilung der Flüchtlinge soll aber nicht das Hauptthema sein.
Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union werden am kommenden Mittwoch über Lösungswege aus der Flüchtlingskrise beraten. EU-Ratspräsident Donald Tusk gab den Termin per Kurznachrichtendienst Twitter bekannt.
Für Dienstag ist bereits ein Krisentreffen der EU-Innenminister zum Thema angesetzt. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte allerdings klar gemacht, dieses Treffen könne kein Ersatz für einen Gipfel sein.
Die EU-Innenminister hatten sich am Montag bei einem Sondertreffen grundsätzlich darauf geeinigt, 120.000 Menschen innerhalb der EU umzuverteilen. Bislang ist aber noch ungeklärt, wie sie auf die einzelnen EU-Staaten aufgeteilt werden sollen. Vor allem osteuropäische Staaten lehnen einen verbindlichen Verteilungsschlüssel ab, wie ihn die EU-Kommission mit Unterstützung von Deutschland und anderen Ländern anpeilt.
Hilfe für Herkunftsländer steht im Mittelpunkt
Nach dem Willen Merkels soll es auf dem EU-Sondergipfel aber nicht in erster Linie um die Aufteilung der Flüchtlinge gehen, sondern um mehr Hilfe für die Herkunftsländer, die Zusammenarbeit mit der Türkei sowie den schnellen Aufbau sogenannter Hotspots in Griechenland und Italien. In solchen "Brennpunkt-Zentren" sollen Flüchtlinge mit Hilfe von EU-Beamten identifiziert und registriert werden und Asylanträge stellen können. Flüchtlinge aus so genannten sicheren Herkunftsstaaten sollen direkt von dort abgeschoben werden.