Frankreich Macron hält an Rentenreform fest
Trotz der wochenlangen Streiks will Frankreichs Präsident Macron die Rentenreform umsetzen. Er hoffe auf eine schnelle Einigung zwischen Regierung und Gewerkschaften, sagte er in seiner Neujahrsansprache.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hält ungeachtet der massiven Streiks und Proteste an der geplanten Rentenreform fest. "Die Rentenreform wird zu Ende gebracht", sagte Macron in seiner traditionellen Neujahrsansprache.
Es handele sich um ein Projekt für Gerechtigkeit und sozialen Fortschritt. Er sei sich bewusst, dass getroffene Entscheidungen manchmal auf Widerstand stoßen. "Sollten wir es aufgeben, unser Land und unseren Alltag zu verändern? Nein", so der Staatschef.
Gerechtigkeit für die nachkommende Generation
Wer schwere Arbeit leiste, solle die Möglichkeit haben, früher aufzuhören, versicherte der Staatschef. Er hoffe auf einen schnellen Kompromiss mit den Gewerkschaftsführern. Die Gewerkschaften hatten gehofft, dass Macron in seiner Fernsehansprache Abstriche von der Reform ankündigt. Er könne nachvollziehen, dass "die getroffenen Entscheidungen verletzen und Befürchtungen und Widerstand wecken können", sagte der Staatschef.
Dies sei jedoch kein Grund, auf Änderungen zu verzichten. Ein Festhalten an den bisherigen Regelungen bedeute "Verrat an unseren Kindern und deren Kindern, die dann den Preis für unseren Verzicht zahlen müssen", betonte Macron.
Der Präsident will das komplizierte französische Rentensystem mit 42 verschiedenen Regelungen vereinheitlichen und das Milliarden-Defizit der Rentenkassen abbauen. Besonders umstritten ist die faktische Anhebung des Renteneintrittsalters von derzeit 62 auf künftig 64 Jahre. Streiks und Proteste gegen die Reformpläne führen seit Wochen zu massiven Verkehrsbeeinträchtigungen in Frankreich.