Nach Anschlägen auf Möbelhäuser Erpresser setzt IKEA unter Druck
In den vergangenen Monaten haben unbekannte Täter in europäischen Ländern Anschläge auf Möbelhäuser des IKEA-Konzerns verübt. Betroffen war auch eine Filiale in Dresden. Das Unternehmen bestätigte im Zusammenhang mit den Anschlägen nun erstmals, dass ein Erpresser IKEA bedrohe.
Die schwedische Möbelkette IKEA wird erpresst. Im Zusammenhang mit einer Anschlagsserie in verschiedenen Filialen bedrohe eine Person den Konzern, erklärte eine Sprecherin. "Wir arbeiten in mehreren Ländern mit der Polizei zusammen. Die Drohungen des Erpressers sind nicht auf ein Land konzentriert, sondern richten sich gegen IKEA generell", sagte die Sprecherin.
Im Dresdner Möbelhaus von IKEA war am 10. Juni ein Sprengsatz detoniert, der zwei Kunden leicht verletzte. Zuvor hatte es Ende Mai ähnliche Anschläge in Konzernfilialen in Belgien, Frankreich und den Niederlanden gegeben. Nach den Anschlägen verstärkte das Unternehmen europaweit die Sicherheitsvorkehrungen. "Eine sichtbare Maßnahme ist, dass vor jedem Einrichtungshaus Sicherheitspersonal steht", sagte eine Konzernsprecherin. Laut IKEA ist die Sicherheit in allen Möbelhäusern der Kette gewährleistet.
Berichte über Millionenforderung
Weitere Einzelheiten des Falles will IKEA mit Hinweis auf die laufenden Ermittlungen der Polizei nicht veröffentlichen. In Deutschland wird gegen die unbekannten Täter wegen Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion und Körperverletzung ermittelt. Französische Medien hatten im Zusammenhang mit den Anschlägen und dem Erpressungsfall berichtet, dass eine polnische Bande sechs Millionen Euro von dem Konzern fordere. Dass es sich tatsächlich um polnische Täter handelt, bestätigte das sächsische Landeskriminalamt nicht.