Machtkampf im Jemen spitzt sich zu Jets bombardieren Präsidentenresidenz
Im Jemen spitzt sich der Machtkampf zwischen den Huthi-Rebellen und der Regierung dramatisch zu. Kampfflugzeuge bombardierten den Amtssitz von Präsident Hadi in Aden im Süden des Landes. Er wurde in Sicherheit gebracht.
Die Kämpfe im Jemen haben nun auch die Stadt Aden im Süden des Landes erreicht. Kampfflugzeuge von Verbündeten der Huthi-Rebellen flogen Luftangriffe auf die Residenz von Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi.
Hadi sei inzwischen an einen "sicheren Ort" gebracht worden, habe das Land aber nicht verlassen, sagte ein Vertrauter des Präsidenten der Nachrichtenagentur AFP. Laut Hadis Sicherheitskräften verfehlten die Schüsse beim ersten Überflug des Kampfflugzeugs den Palast und schlugen stattdessen auf einem nahegelegenen Hügel ein. Als der Jet dann ein zweites Mal über den Palast flog, setzten die Sicherheitskräfte ihre Luftabwehr ein.
Schwere Gefechte am Flughafen von Aden
Zudem griffen Kräfte des früheren Präsidenten Ali Abdullah Saleh, der sich mit den Huthis gegen Hadi verbündet hat, den internationalen Flughafen in Aden an. Der Airport musste vorübergehend geschlossen werden. Nach Angaben des Militärs konnten die Angreifer nach schweren Gefechten zurückgedrängt werden.
Es wird vermutet, dass Saleh hinter den Kulissen die Fäden im politischen Chaos zieht. Er war von 1978 bis 1990 zunächst Präsident des Nordjemen und nach der Vereinigung mit Südjemen Staatschef des neuen Gesamtstaates. 2011 wurde er nach einem Volksaufstand im Zuge des Arabischen Frühlings aus dem Amt gedrängt.
Der Jemen steht am Rande eines Bürgerkriegs. Die schiitischen Huthis hatten die Hauptstadt Sanaa und einige Provinzen im vergangenen September überrannt und die Bildung einer neuen Regierung erzwungen. Im Januar stellten sie Hadi und das gesamte Kabinett unter Hausarrest und erklärten, sie hätten nun die Macht im Lande. Mitte Februar ließen sie Hadi aus dem Hausarrest frei. Statt wie erwartet ins Ausland zu gehen, ging Hadi nach Aden und erklärte die Metropole zur Übergangshauptstadt.