Crystal Meth & Co EU sagt Designerdrogen den Kampf an
Getarnt als Badesalz oder Düngemittel kommen sie auf den Markt: Designerdrogen sind immer weiter auf dem Vormarsch. Die EU-Kommission sagt diesen synthetischen Drogen nun den Kampf an. Künftig sollen sie schneller verboten werden können.
"Wenn wir den Kampf gegen die Drogen nicht verlieren wollen, müssen wir schneller werden." Das ist im Kern die Botschaft, die von der EU-Kommission ausgeht. EU-Justizkommissarin Viviane Reding erläuterte heute in Brüssel, wie die EU den Wettlauf gegen die Verbreitung der sogenannten Designerdrogen gewinnen will.
Jede Woche werde irgendwo in der Europäischen Union eine neue sogenannte "psychoaktive Substanz" entdeckt. Diese neuen Suchtstoffe gefährdeten vor allem Jugendliche, warnt Reding.
Getarnt als Badesalz oder pflanzliches Lebensmittel
Bei diesen Designerdrogen handelt es sich um verkappte Rauschmittel, die oft mit harmlos klingenden Namen daherkommen. Im Internet werden diese oft als Badesalze oder als pflanzliche Lebensmittel vertrieben.
Im Gegensatz zu Kokain oder Ecstasy waren diese Drogen aber bislang erlaubt. Die EU will diese Stoffe nun schneller entdecken und gegebenenfalls auch verbieten.
Schnelleres Verbot
Im Falle einer unmittelbar drohenden Gefahr sollen die Drogen nun zum Beispiel als Sofortmaßnahme schon wenige Wochen nach ihrer Entdeckung vom Markt genommen werden können. Damit soll Zeit für eine eingehende Prüfung gewonnen werden.
Als dauerhafte Maßnahme will EU-Kommissarin Reding den Gesetzgebungsprozess auf zehn Monate verkürzen. Bislang dauert der in den EU-Mitgliedsstaaten mindestens zwei Jahre.