Konfliktregion Mehrere Tote bei Gefechten in Kaschmir
In der Konfliktregion Kaschmir gibt es neue Gefechte zwischen Indien und Pakistan. Mehrere Menschen kamen ums Leben. Die pakistanische Regierung will sich nun an den Internationalen Gerichtshof in Den Haag wenden.
Bei erneuten Gefechten in der Konfliktregion Kaschmir sind mehrere Menschen getötet worden. Im pakistanisch-kontrollierten Teil von Kaschmir seien nach "Waffenstillstandsverletzungen durch Indien" drei Zivilisten ums Leben gekommen, twitterte ein Sprecher der pakistanischen Armee. Unter den Getöteten sei auch ein siebenjähriger Junge.
Als Reaktion habe Pakistan auf indische Posten gezielt. Dabei seien mindestens sechs indische Soldaten getötet worden. Von der indischen Armee und lokalen Medien hieß es allerdings, ein indischer Soldat sei getötet und vier Militärangehörige verletzt worden.
Scharmützel an der Kontrolllinie häufen sich
Indien hatte Anfang August der indischen Kaschmir-Region den Autonomiestatus entzogen und damit die Spannungen im Verhältnis zu Pakistan schlagartig erhöht. Mit der Neuregelung will Neu Delhi das hauptsächlich von Muslimen bewohnte Gebiet stärker in das mehrheitlich hinduistische Indien integrieren. Seitdem häufen sich wieder Scharmützel entlang der Kontrolllinie, der De-facto-Grenze zwischen den beiden Ländern im der Region Kaschmir.
Angesichts des Konflikts will sich Pakistan an den Internationalen Gerichtshof in Den Haag wenden. Es sei eine grundsätzliche Entscheidung getroffen worden, "das umstrittene Kaschmir" vor Gerichtshof zu bringen, wurde Außenminister Shah Mehmood Qureshi von mehreren Medien zitiert.
Kaschmir ist Thema im UN-Sicherheitsrat
Am Freitag hatte bereits der UN-Sicherheitsrat erstmals seit 50 Jahren eine Sitzung zu Kaschmir abgehalten. Der pakistanische Ministerpräsident Imran Khan sagte, die Sitzung habe elf frühere Resolutionen des UN-Sicherheitsrates bestätigt, nach denen Kaschmir das Recht zur Selbstbestimmung habe.
Pakistan und Indien streiten seit ihrer Unabhängigkeit vor mehr als 70 Jahren um die Region im Himalaya. Beide Atommächte beherrschen jeweils einen Teil von Kaschmir, ein weiterer Teil gehört zu China.
US-Präsident Donald Trump hatte zuletzt den indischen Ministerpräsidenten Narendra Modi und den pakistanischen Premierminister Imran Khan zum Abbau der Spannungen aufgefordert. Der Präsident der pakistanisch verwalteten Region Kaschmirs, Sardar Masood Khan, begrüßte Trumps Vermittlungsversuch. Im indischen Teil verschärfe sich die humanitäre Krise und Lebensmittel würden knapp, warnte er in Islamabad.