Ministerpräsident schreibt an Regierungschefs Katalonien bittet in EU per Brief um Hilfe
Im November sollen die Katalanen über ihre Unabhängigkeit abstimmen - wenn es nach ihrer Regionalregierung geht. Die Zentralregierung hält das für verfassungswidrig. Jetzt hat Kataloniens Ministerpräsident Mas mit einer ungewöhnlichen Aktion um Hilfe gebeten.
Kataloniens Ministerpräsident Artur Mas hat die Regierungen der Europäischen Union um Unterstützung für das geplante Referendum über eine Unabhängigkeit der Region von Spanien gebeten.
"Ich vertraue darauf, dass ich mit Ihrer Unterstützung rechnen kann, um diesen demokratischen, friedlichen, transparenten und europäischen Prozess nach vorne zu bringen", schrieb er in einem Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel und 26 weitere EU-Regierungschefs. Mas betonte, die für den 9. November angesetzte Volksbefragung "über die Zukunft Kataloniens" sei von Parteien beschlossen worden, "die 65 Prozent des katalanischen Parlaments vertreten". Entgegen den Behauptungen der Referendumsgegner sei die Befragung rechts- und verfassungskonform.
Die Menschen in der nordostspanischen Region sollen zwei Fragen beantworten. Die erste lautet: "Wollen Sie, dass Katalonien einen Staat bildet?" Wer mit "Ja" votiert, soll zur zweiten Frage "Wollen Sie, dass Katalonien ein unabhängiger Staat ist?" Stellung beziehen.
Madrid lehnt Referendum ab
Spaniens Ministerpräsident Mariano Rajoy hat den Plänen Kataloniens eine klare Absage erteilt: "Diese Volksbefragung wird nicht stattfinden." Die Zentralregierung in Madrid meint, ein solches Referendum stelle einen Verstoß gegen die spanische Verfassung dar. Katalonien mit seinen 7,6 Millionen Einwohnern ist die wirtschaftsstärkste Region Spaniens.