Vor der Pariser Weltklimakonferenz EU-Minister legen Klimaziele fest
Bevor die Staats- und Regierungschefs ab Ende November auf der Weltklimakonferenz in Paris zusammenkommen, haben die EU-Umweltminister ihre Ziele für den Klimaschutz festgesteckt. Die Kernpunkte: weniger CO2-Emissionen und regelmäßige Kontrollen.
Die Umweltminister der Europäischen Union haben sich auf gemeinsame Ziele für die Weltklimakonferenz in Paris geeinigt. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks sprach nach den Beratungen in Brüssel von einem "wirklich anspruchsvollen Verhandlungsmandat" für das im Dezember angesetzte Treffen der Staats- und Regierungschefs. Mit den beschlossenen Zielen könne die EU "auf der Pariser Konferenz eine Vorreiterrolle einzunehmen".
Als Kernpunkt bekräftigten die Minister, die Treibhausgasemissionen in der EU bis zum Jahr 2030 im Vergleich zu 1990 um 40 Prozent verringern zu wollen. Bis 2050 soll eine Reduzierung von 80 bis 95 Prozent erreicht werden. Auf dieses Ziel hatten sich die Minister bereits im März geeinigt. Zudem setzen sie auf regelmäßigere Kontrollen der Klimaziele - ab 2025 soll das alle fünf Jahre geschehen. Die Kontrollen sollen aus Sicht der deutschen Regierung auch untersuchen, ob die beschlossenen Reformen ausreichen, um die Erderwärmung auf zwei Grad zu begrenzen.
Wirtschaft soll ohne CO2-Emissionen funktionieren
Auch die sogenannte Dekarbonisierung der Weltwirtschaft im Laufe des Jahrhunderts - ein Beschluss der großen Industrienationen beim G7-Gipfel vom Juni - soll weiterhin angestrebt werden. Darunter versteht man die Abkehr der Wirtschaft von Verfahren, bei denen Kohlendioxid (CO2) ausgestoßen wird. Deutschland will die CO2-Emissionen bis 2100 sogar komplett vermeiden.
Die EU-Staaten bekräftigten dabei auch, die ärmsten Länder dabei zu unterstützen, zum Kampf gegen den Klimawandel beizutragen. EU-Umweltkommissar Miguel Arias Cañete zeigte sich zufrieden mit der "fairen Vereinbarung", bei der aus der EU "alle an Bord sind". Ministerin Hendricks betonte, dass die vereinbarten Klimaziele im Nachhinein auf keinen Fall wieder herabgesetzt werden dürften.
Mehr Unterstützung für ärmere Länder
Doch nicht nur die Industrieriesen, auch die armen Nationen sollen beim Kampf für den Klimaschutz mitwirken. Dafür sollen sie laut der EU-Minister stärker finanziell unterstützt werden. Beim Weltklimagipfel in Kopenhagen 2009 hatten die Industrieländer zugesagt, bedürftigen Ländern bis spätestens 2020 jährlich 87,6 Milliarden Euro für Klimaschutzmaßnahmen zur Verfügung zu stellen.
Auf der Weltklimakonferenz kommen ab Ende November Staats- und Regierungschefs in Paris zusammen. Insgesamt nehmen Vertreter aus 195 Ländern an der jährlich stattfindenden Klimakonferenz teil, um über die internationale Umweltpolitik zu beraten. Auf dem diesjährigen Weltklimagipfel sollen sich die Vertragsstaaten vor allem auf bindende Regeln zur CO2-Emission festlegen.